Ingolstadt
Eine Gala für die deutsch-ungarische Freundschaft

22.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:10 Uhr

"Die Geschichte vom wilden Jäger": Der Unterstufenchor bereicherte beim Schulkonzert des Reuchlin-Gymnasiums im Festsaal seine Darbietungen mit gelungenen Spielszenen. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Das Reuchlin-Schulkonzert wurde heuer durch ein besonderes Jubiläum zu einer festlichen Revue erhoben: Die Schulpartnerschaft mit der Móricz-Zsigmond-Iskola im ungarischen Dunaújváros währt bereits seit zehn Jahren. Zur Feier dieser Freundschaft betonten die Schulleiterinnen Edith Philipp-Rasch und Klára Jakabné sowie Kulturreferent Gabriel Engert die Wichtigkeit solcher Bündnisse. Musikalisch wurde das Jubiläum mit einem eigens von Zoltan Balogh komponierten Festlied gefeiert, das der Künstler dirigierte. Deutsche und ungarische Schüler musizierten gemeinsam.

Auch im übrigen Programm war reichlich Vielfalt geboten. Eröffnet wurde das Konzert vom Unterstufenchor, der mit seiner von den Chormitgliedern auch schauspielerisch umgesetzten Vertonung der Struwwelpeter-Geschichten für beste Unterhaltung sorgte. Die ungarischen Chöre überzeugten mit stimmlicher Reinheit und einer feinfühlig umgesetzten modernen Tonsprache. Der Oberstufenchor des Reuchlin-Gymnasiums zeichnete sich durch seinen vollen Klang aus, während der Mittelstufenchor mit dem bekannten "Only You” für sentimentale Stimmung sorgte. Der Männerchor schließlich löste mit dem Lied "Ach bitte lass mich dein Badewasser schlürfen” von den Comedian Harmonists große Erheiterung aus.

 
Auch an hervorragender Kammermusik und Solisten sollte es nicht mangeln. Martin Rajna aus Ungarn bot ein temperamentvolles Klavierrondo Béla Bartóks dar, gefolgt von einem Fantasiestück (N. Gade) mit Sonia Lehrhuber (Q 11.1) an der Klarinette und Anastasia Kraft am Klavier. Ein herrlich spielerisches Scherzo von Schubert mit Ann-Kathrin Müller (7d) am Klavier, ein Englischer Tanz mit beeindruckender Leichtigkeit gespielt von Sarah Sebald (11.1) an der Blockflöte, Beethovens "Sonate op. 31,2: Allegretto”, mit außerordentlicher Virtuosität interpretiert von Johannes Christen (7c) und ein feinfühlig umgesetztes Trio (N. Rota) mit Alina Weisser (9a) am Klavier, Christopher Beckenbauer an der Klarinette und David Beckenbauer (9c) am Cello komplettierten den Reigen der kammermusikalischen Schmankerl dieses Abends.

Für Auflockerung sorgte die Volkstanzgruppe aus Ungarn, die mit ihren bunten Trachten und sehenswerten Choreografien große Wirkung erzielte. Gemäß ungarischer Tradition boten dann Sonia und Veronika Lehrhuber (11.1) einen Czardas aus dem Ballett "Coppelia” dar.

Das Programm des Schulorchesters erstreckte sich von Joseph Haydns "Sinfonie Nr. 27: Allegro molto” über Auszüge aus Bartóks "Zehn leichte Stücke” bis zu Weisen aus Tschaikowskys "Nussknacker”. Die Orchesterleiterin Eva-Maria Atzerodt konnte dabei eine farbenreiche Interpretation der Stücke erreichen. Weniger klassisch wirkte das Orchester auch bei "No Leaf Clover” von Metallica mit. Eine gelungene Zusammenarbeit mit der unterstützenden Rockband, die durch den emotionalen Gesang von Erik Lutz (10a) vervollständigt wurde.

Im letzten Teil des Schulkonzerts warteten mehrere Jazz-Highlights auf die Zuhörer. Die Nachwuchscombo "Jazz GmbH junior” bot eine fetzige Version von "Mercy, Mercy, Mercy”. Mit hohem Gänsehautfaktor schloss sich die "Jazz GmbH” an, die mit einer grandiosen Interpretation von Nat Adderleys "Worksong” ihre hervorragende Besetzung bestens zur Geltung bringen konnte.

Die Bigband, geleitet von Robert Aichner, konnte mit den Stücken "Moten Swing” und "One Note Samba” mit dem bezaubernden Gesang der Elftklässlerin Veronika Bergmann die Stimmung im Saal noch steigern, bis das große Finale erreicht war: Bigband, sämtliche Chöre und Tanzgruppen vereinigten sich für das mitreißende "Shake Your Tail Feather”, bekannt von den "Blues Brothers", bei dem Lisa Mader mit ihrem Gesang und den Showeinlagen ihr beträchtliches Können unter Beweis stellte.

Ein überaus umfangreicher und doch sehr kurzweiliger Abend, der die Reihe der qualitativ stets hochwertigen Konzerte des Reuchlin-Gymnasiums würdig fortsetzte, endete mit starkem Applaus.