Münchsmünster
Eine Ära geht zu Ende

Simon Wittmann war 30 Jahre Kommandant bei der Feuerwehr Münchsmünster

08.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

Foto: Susanne Lamprecht

Münchsmünster (DK) Nahezu vier Stunden und damit ungewöhnlich lang dauerte die Jahresversammlung der Feuerwehr Münchsmünster am Samstag. Ein Wunder war das freilich nicht, denn nach 30 Jahren zuerst als Zweiter und dann als Erster Kommandant zog sich Simon Wittmann zurück.

Mit diesem Schritt machte er den Weg frei für die jüngeren Aktiven. Entsprechend ausführlich fiel sein Rückblick auf seine Zeit als Kommandant aus. Daneben stand gleich eine ganze Reihe von Ehrungen und die Neuwahl des Vorstands auf dem Programm.

"Als Kommandant alleine kannst du gar nichts machen. Du brauchst immer dein Team und deshalb bedanke ich mich bei euch allen", sagte Wittmann im Rahmen seines Rückblicks, nicht nur auf das zurückliegende Jahr, sondern auf seine gesamte Zeit an der Spitze der Aktiven der Feuerwehr Münchsmünster.

Und es war eine lange und ereignisreiche Zeit, das wurde den zahlreichen Anwesenden wieder einmal klar, als Wittmann einige der Einsätze und Geschehnisse aus den vergangenen Jahrzehnten Revue passieren ließ: Zahlreiche Brände, darunter auch einige größere, unzählige technische Hilfeleistungen und eine ganze Reihe von Hochwassern fallen in diese Zeit. Ebenso der schwierige Einsatz nach einer Explosion im Chemiewerk Basell im Jahr 2005 und vieles andere mehr. Dazu eine Vielzahl von Übungen und Weiterbildungen, die Gründung der Jugendwehr Anfang der 90er Jahre und die Restaurierung einer alten Pumpe aus dem Jahr 1885. "Es hat sich schon was getan in all den Jahren", meinte Wittmann schmunzelnd.

Etwas getan, auch das ging aus den Berichten des Kommandanten, wie auch des Vorsitzenden Hubert Meier hervor, hat sich aber auch im zurückliegenden Jahr 2017: 44 Alarmierungen, aus denen 12 Einsätze bei Bränden und 28 technische Hilfeleistungen folgten, hatte die Wehr im Verlauf des Jahres zu bewältigen. "Das sind viele", war man sich bei der Versammlung auch mit Blick auf die von Wittmann für das Jahr 1988 genannte Zahl von gerade einmal fünf Einsätzen einig.

In diesem Zusammenhang verwiesen die Verantwortlichen darauf, wie wichtig eine funktionierende Wehr für die Allgemeinheit sei. Mit der Wehr in Münchsmünster, zu der seit vergangenem Jahr auch die Löschgruppe Wöhr gehört, und ihre Aktiven sei man da gut aufgestellt.

Eine Feststellung, die sich im Anschluss auch in den zahlreichen Ehrungen niederschlug: Neben den üblichen Auszeichnungen für lange Mitgliedschaft konnte Kreisbrandrat Armin Wiesbeck dem scheidenden Zweiten Kommandanten Jürgen Müller, wie auch Fabian Beckenbauer das bayerische Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber verleihen.

Daneben wurden drei Mitglieder für 20 Jahre und sechs Mitglieder für 25 Jahre Treue zur Wehr ausgezeichnet. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Michael Lehmayer, für 50 Jahre Ludwig Bauer, Josef Lipperer und Martin Schuh, für 60 Jahre Heinz Kroiß ausgezeichnet. Für sage und schreibe 70 Jahre bei der Wehr erhielten Johann Forstner, Franz Friedl und Michael Gabelberger eine Urkunde und einen Gutschein.

Zahlreiche Neuerungen ergaben sich aus der Wahl zum neuen Vorstand der Feuerwehr, die turnusmäßig am Samstag auf der Tagesordnung stand. Vorsitzender bleibt demnach auch künftig Huber Meier (vorne, Zweiter von links), sein Stellvertreter bleibt Christian Jaksch (Dritter von rechts). Das Amt des Kassiers übernimmt künftig Ingeborg Hauber, das des Schiftführers Andreas Gröger. Ganz neu gestaltet sich die Spitze der Aktiven: Das Amt des Kommandanten übernimmt künftig Ludwig Friedl. Als sein Stellvertreter wurde Tobias Beckenbauer gewählt.