Thalmässing
Eindeutiges Votum für neues Modell

Für weitere Reparatur der Kläranlage Lohen fehlt das Vertrauen – Zu viel Fremdwasser

10.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:15 Uhr

Die Kläranlage Lohen ist schon länger ein Sorgenkind. Bereits im April 2012 hatte sie der Bauausschuss deshalb unter die Lupe genommen und sich ein Bild gemacht - Foto: Karch

Thalmässing (al) Auch wenn die Variante 2, der Ersatz des jetzigen Scheibentauchkörpers, mit 208 000 Euro rund doppelt so viel kostet wie die Variante 1, die Reparatur des Scheibentauchkörpers, ist den Mitgliedern des Marktrates am Dienstagabend die Entscheidung über die Sanierung der Kläranlage Lohen leichtgefallen: Sie votierten für einen Ersatz, lediglich Fritz Loy stimmte dagegen. Das Gremium orientierte sich bei seiner Entscheidung nicht nur an den Aussagen von Regine Schatz vom Weißenburger Ingenieurbüro Resch und Partner, sondern auch am Votum der Bürger.

Die hatten erst am Mittwoch voriger Woche ebenso entschieden: Von 39 Bürgern aus Schwimbach, Dixenhausen, Lohen und Offenbau stimmten 36 für die Variante 2. Die anderen drei wären sogar noch einen Schritt weitergegangen und hätten die Variante 3, ein belüftetes Festbett mit Scheiben, für rund 370 000 Euro, gewählt.

Die Kläranlage Lohen ist zwar erst 15 Jahre alt – sie wurde von der Bahn im Zuge des Baus der ICE-Trasse finanziert – doch bereitet sie schon seit Jahren Probleme. Knapp 50 000 Euro hat man bisher schon in die Reparatur investiert, doch hat die Firma die Probleme nicht in Griff bekommen. „Das ist eine Vertrauensfrage“, begründete Regine Schatz, warum ihr Ingenieurbüro für einen Austausch durch ein anderes Modell plädiert statt für eine Reparatur. Die Anlage an sich ist problematisch, weil die Firma bei der Konstruktion Ende der 1990er Jahre die bisher verwendeten Styroporplatten durch Kunststoffplatten ersetzt hat. Die sind allerdings zu schwer für die Zugstangen, die Risse bekommen haben. „Und auch jetzt hüpft die Anlage bei jeder Umdrehung“, berichtete Schatz. Aus diesem Grund soll die Sanierung jetzt rasch angepackt werden, damit die Anlage nicht komplett ausfällt.

Bei der Informationsveranstaltung in der vergangenen Woche war auch über die Finanzierung der Sanierung gesprochen worden. Bürgermeister Georg Küttinger hatte den Bürgern vorgerechnet, dass sich die Kosten verdoppeln, wenn die gesamte Sanierung nur über Gebühren finanziert werden soll. Da die Sanierung aber frühestens Ende 2015 abgerechnet werden wird, ist für eine Entscheidung noch Zeit.

Regine Schatz wies auch noch auf ein anderes Problem hin, das die Anlage in Lohen belastet: Rund 70 Prozent des Wassers, das dort behandelt wird, ist Fremdwasser. „Der Anteil ist viel zu hoch, er belastet die Pumpen.“ Dieses Problem gibt es laut Bürgermeister Georg Küttinger bei allen Kläranlagen der Kommune. Man sei schon seit einiger Zeit dabei, das Problem zu lösen, allerdings sei das nicht immer einfach. In Dixenhausen habe man aber bereits eine alte Quelle, die einfach in den Kanal geflossen ist, umgeschlossen. Für eine weitere Quelle wird noch nach einer Lösung gesucht.