Neuburg
Einbrüche und Markt

Landkreisbetriebe gehen neue Wege

06.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:07 Uhr

Neuburg (sja) Zum Schutz vor Einbrechern und zur Vermeidung von Müll gehen die Landkreisbetriebe Neuburg-Schrobenhausen neue Wege: Mit speziellen Schlössern wollen die Verantwortlichen um Werkleiter Marcus Csiki Einbrecher von den Wertstoffhöfen im Landkreis abhalten.

Außerdem sind Gebrauchtwarenmärkte geplant, um gute erhaltene und noch brauchbare Gegenstände vor der Mülltonne zu retten. Der Werkausschuss nahm beide Ansätze wohlwollend zur Kenntnis.

Der Spitzenreiter heißt Rennertshofen. Genau viermal haben unbekannte Einbrecher die Einrichtung in der Marktgemeinde seit dem Jahr 2016 heimgesucht. "Es passiert aber überall", erklärte Csiki, der sich das Geschehen in Rennertshofen mit der abgeschiedenen Lage des Wertstoffhofs erklärte. Insgesamt 26 Fälle listete er auf, davon zwei bereits in diesem Jahr - in Sehensand und in Steingriff. In dem Schrobenhausener Stadtteil erwischte die Polizei Csiki zufolge zwei Einbrecher. Deren Diebesgut hatte einen Wert von gerade mal fünf Euro - für die Ausschussmitglieder ein unerklärbares Verhalten.

Viel schwerwiegender als der bei den Einbrüchen entstandene Schaden von rund 5000 Euro ist laut dem Werkleiter aber die Unordnung, welche die Unbekannte oft hinterlassen. "Für unsere Leute bedeutet das immer viel Arbeit", so Csiki. Aus diesem Grund haben sich er und sein Team für eine Versuch mit speziellen Schlössern entschieden. Rund 208 Euro kostet diese pro Stück, vor allem die Container mit Elektroschrott sollen damit gesichert werden. "Wir wollen das an den Hotspots ausprobieren und hoffen auf eine abschreckende Wirkung", so der Leiter der Landkreisbetriebe. Die Alternative, einbruchsichere Zäune, würde rund eine halbe Million Euro kosten.

Zustimmung fand er auch mit dem Vorschlag, ein Konzept für Gebrauchtwarenmärkte im Landkreis auszuarbeiten. Vorbild ist eine solche Einrichtung im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. "Bisher mussten wir oft Dinge wegwerfen, die noch gut waren", erklärte die stellvertretende Werkleiterin Monika Kraus. Denn bisher sei es untersagt gewesen, Gegenstände von den Wertstoffhöfen mitzunehmen. Nun überwiegt allerdings der Vorsatz, Müll zu vermeiden. Und dabei könnten solche Märkte helfen. Als Standort ist neben Neuburg auch Schrobenhausen im Gespräch.

Die überarbeiteten Fassungen der Abfallwirtschaftssatzung und der Gebührensatzung empfiehlt der Ausschuss dem Kreistag einstimmig zur Beschlussfassung. Die neue Version hat allerdings keine Auswirkungen auf die Gebühren. Allerdings bildet sie den Auftakt für eine weitere Optimierung, die voraussichtlich Ende 2020 abgeschlossen sein soll.

Ein wesentlicher Punkt der jetzigen Beratungen war die wöchentliche Restmüllabfuhr in den Gemeinden. Während sich der Aufwand dafür in Neuburg und Schrobenhausen mit 136 beziehungsweise 24 Tonnen noch einigermaßen lohnt, ist das bei lediglich 14 weiteren Behältern im Rest des Landkreises anders. Nahezu alle Betroffenen haben sich Csiki zufolge aber bereit erklärt, auf den Zwei-Wochen-Rhythmus umzustellen. Klaus Angermeier (CSU) forderte zudem, die wöchentliche Leerung nicht mehr anzubieten.

Mehr Gerechtigkeit soll es darüber hinaus bei Abholungen, Anlieferung oder dem Tausch von Tonnen geben. Bislang hatten sämtliche Leistungen 20 Euro gekostet - egal ob für eine oder für fünf Tonnen. Künftig gibt es eine Staffelung der Kosten passend zum Aufwand von 12,50 Euro bis zu 1525 Euro für den Tausch von 116 Tonnen in drei Container.