Neuburg
Einbruch der Gästebilanz im Schloss

2018 schauten 15500 Besucher im Museum vorbei - Terrasse wird wieder geöffnet

08.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:40 Uhr
  −Foto: Rein

Neuburg (r) Mit den Besucherzahlen 2018 kann das staatliche Schlossmuseum Neuburg nicht zufrieden sein: Es gab einen massiven Rückgang der Frequenz auf 15500 Gäste im vergangenen Jahr - eines der schlechtesten Ergebnisse seit Eröffnung des Museums vor 32 Jahren.

"So richtig kann ich mir diesen Einbruch nicht erklären", sagt Verwaltungschefin Birgit Reitberger. Ein Umstand liegt allerdings auf der Hand: Nach den attraktiven Sonderausstellungen "Kunst und Glaube" (2016) sowie "Fürstenmacht und wahrer Glaube" (2017) war ein leichter Durchhänger zu erwarten. Die Religionsausstellung im 500. Jahr der Reformation 2017 wollten immerhin rund 30000 Besucher sehen. Danach halbierte sich die Zahl. Allein "Kunst und Glaube" 2016, vom Finanzministerium bezahlt und mit den einmaligen Ottheinrich-Bibeln bestückt, brachte rund 20000 Besucher ins Schloss.

Solche Highlights fehlen in diesem Jahr. Sonderausstellungen sind nicht geplant, aber es gibt regelmäßig Themenführungen ("Sonntags im Schloss") und kleine Sonderaktionen. "Natürlich setzen wir auch auf das Schlossfest", verweist Birgit Reitberger auf die Sogwirkung des Renaissancespektakels Ende Juni/Anfang Juli.

Die Stadt Neuburg trägt den Betrieb des Schlossmuseums mit jährlich 200000 Euro mit und hat diese Summe zuletzt mit außerplanmäßigen Mitteln geringfügig erhöht. Dass das Besucherecho so stark abgesackt ist, gefällt Oberbürgermeister Bernhard Gmehling natürlich gar nicht. Die Stadt bewerbe das Museum kontinuierlich mit Imagemagazin und Messeaktivitäten. "Vor allem die flämische Galerie mit ihren Meisterwerke müssten deutlich mehr Besucher ansteuern", findet der OB. Immerhin wird heuer die Schlossterrasse - nach ganzjähriger Sperrung 2018 - wieder geöffnet.

Wenn der durch Tauben verunreinigte Boden ausgetauscht sei, "werden wir wieder aufmachen", so Birgit Reitberger. Das geschehe auch dann, wenn der Ostflügel eingerüstet ist. Wie berichtet, will das staatliche Bauamt Ingolstadt den Trakt mit den beiden Türmen außen reinigen und mit einem neuen Anstrich versehen lassen.

Die Sehenswürdigkeiten des Freistaats Bayern in der Nachbarschaft konnten ihren guten Besucherstand halten. So steigerte sich die Eichstätter Willibaldsburg - derzeit ist das Jura-Museum geschlossen - von 42700 auf 46100 Gäste. Die restaurierte Befreiungshalle Kelheim steuerten 130000 Besucher an (2017: 102000).

Ingesamt schauten sich 5,4 Millionen Gäste die Schätze der Schlössverwaltung an, allein 1,5 Millionen Neuschwanstein. Diese Zahlen belegten die Bedeutung der bayerischen Kulturgüter auch als Wirtschaftsfaktor im Freistaat, so Finanzminister Alert Füracker.