Ingolstadt
Ein Wörtchen mitreden

Ab nächster Woche beginnen in vielen Unternehmen die Betriebsratswahlen

27.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:01 Uhr

Ingolstadt (sk) Wenn in der kommenden Woche in rund 70 Betrieben der Metall- und Elektrobranche die Wahlen zum Betriebsrat beginnen, dann könnte die Gefühlslage bei den beiden größten Betrieben in der Region kaum unterschiedlicher sein. Bei Audi reiht sich ein erfolgreiches Jahr an das andere, bei der EADS-Tochter Airbus Defence & Space in Manching blicken die Mitarbeiter dagegen mit Sorgen in die Zukunft.

Der Luftfahrtkonzern hat den Rotstift angesetzt und will 1010 Arbeitsplätze streichen. „Wir sind ein erfolgreiches Unternehmen und werden von betriebsbedingten Kündigungen bedroht“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Thomas Pretzl. Eine gut organisierte Arbeitnehmervertretung sei da elementar wichtig.

Rund 50 000 Beschäftigte in der Region sind in den nächsten Wochen aufgerufen, ihre Wahl zu treffen. Das berichtete gestern Johann Horn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt. Das Ziel: „Kein Betrieb ohne Betriebsrat.“ Die Gewerkschaft befinde sich dabei auf einem guten Weg. Im Vergleich zu den Wahlen vor vier Jahren habe die Zahl der Betriebe mit einer Arbeitnehmervertretung um elf zugenommen. „Wir sind jetzt auch verstärkt dabei, in kleineren Firmen Fuß zu fassen“, sagt Bernhard Stiedl, Zweiter Bevollmächtigter. Ein weiteres Ziel sei es, mehr Betriebsratsmitglieder aus Verwaltung und Entwicklung zu gewinnen und bei den Unter-35-Jährigen den Anteil zu erhöhen. Stiedl sprach auch die rechtliche Voraussetzung bei der Einrichtung eines Betriebsrates an. Im Betriebsverfassungsgesetz heißt es: „In Betrieben mit in der Regel mindestens fünf ständigen wahlberechtigten Arbeitnehmern, von denen drei wählbar sind, werden Betriebsräte gewählt.“