Ingolstadt
Ein Traum wird wahr

Aus "5000 Kilometer Lisa" werden 9850 – und dann gibt’s auch noch die Meisterscheibe

26.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:15 Uhr

Ingolstadt (DK) Fans des FC Ingolstadt 04 gibt’s viele – vor allem jetzt, wo der Verein den Aufstieg in die erste Liga geschafft hat. Eine, die schon vor dem großen Erfolg den Schanzern stets die Treue gehalten und an sie geglaubt hat, ist Lisa Ultes, die an den Rollstuhl gebundene Tochter des Vorsitzenden der Schanzer Rollis, Wolfgang Ultes.

Sie war mit ihrem Vater bei fast allen Auswärtsspielen der Ingolstädter dabei – zuletzt in Kaiserslautern, wo auch neun Rollstuhlfahrer und 60 Behinderte des Caritas-Zentrums St. Vinzenz mitfahren durften.

„Wir wollen versuchen, für mindestens 5000 Kilometer Auswärtsfahrt Sponsoren zu finden, die pro Kilometer einen Euro spenden“, hatte Lisas Vater im November vergangenen Jahres erklärt. Das Geld sei nicht für Lisa, sondern für alle behinderten Fußballfans. Zum Saisonende sollten Behinderte und nicht Behinderte und sozial Schwache gemeinsam mit einem Bus zum letzten Auswärtsspiel nach Kaiserslautern fahren.

Es wurden zwei Busse. Und nicht nur 5000, sondern sogar 9850 Kilometer, die Lisa in dieser Saison für Auswärtsspiele zurückgelegt hat. Denn bis auf zwei war sie überall dabei. An Spendengeldern sind durch die Aktion knapp 7000 Euro zusammengekommen. „Da können wir in der nächsten Saison noch eine Fahrt machen“, erklärt Wolfgang Ultes. Der Förderverein Ingolstädter Rollstuhlfahrer hat die Aktion begleitet und Lisa und ihre Mitfahrer am Sonntag vor der Abfahrt am Audi-Sportpark mit einer Brotzeit überrascht.

Da war der Aufstieg in die Erste Fußballbundesliga bekanntlich schon besiegelt. Lisas Traum ist wahr geworden. Dass im letzten Spiel in Kaiserslautern nur ein 1:1 zu holen war, störte nicht mehr wirklich.

Lisa ist überglücklich. Bei der Fahrt nach Kaiserslautern, und vor allem am Montag, beim Empfang für die Fans auf dem Rathausplatz. „Sie war total happy“, sagt ihr Vater. Als ihr Sportdirektor Harald Gärtner dann noch die Meisterscheibe in die Hand drückte, kannte die Freude keine Grenzen.

Kann es da noch eine Steigerung geben? Bestenfalls das Foto mit der Mannschaft. Lisa inmitten der Aufsteiger aus Ingolstadt.