Eichstätt
Ein Relikt aus der Dampfbahnzeit

17.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:01 Uhr

Eichstätt (je) Um ein seltenes technisches Rettungsgerät wurde die Sammlung des Historischen Vereins im Cobenzl-Schlösschen bereichert.

Clemens Nißl aus Obereichstätt schenkte dem heimatkundlichen Magazin eine einhundert Jahre alte Feuerspritze. Sie besteht aus dem Wasserbehälter, einer Pumpvorrichtung, einigen Metern Schlauch und der Spritze.
"Nach alten Vorschriften mussten solche Löschgeräte in allen öffentlichen Einrichtungen vorhanden sein", sagte Nißl. Sie wurden in der Nähe von Wasserleitungen aufgestellt und konnten im Notfall rasch befüllt werden, um einsatzbereit zu sein. Es gehe ihm darum, dass das Exponat in öffentliche Hand komme und für die Nachwelt aufbewahrt werde, so Nißl weiter. HV-Konservator Albert J. Günther möchte das ziemlich schwere Gerät bei Gelegenheit ausstellen und vielleicht im Einsatz vorführen. Solche Löschvorrichtungen sind heute eine Rarität.

Die Feuerspritze stammt vom Eichstätter Hauptbahnhof. Wie der pensionierte Eisenbahner sagte, habe es zur Zeit der Dampfeisenbahnen hie und da Brände in Bahnhöfen und entlang der Gleisanlagen gegeben. Die Lokomotiven seien unter großer Glut im Kessel gefahren, da sei der Funkenflug nicht ausgeblieben. Die Wasserspritzen seien die Vorläufer der heutigen Minimax-Pulverlöscher. Im übrigen sei es in früherer Zeit Vorschrift gewesen, dass in jedem Haushalt ein paar Eimer Wasser bereitstanden, um Brände im Entstehen bekämpfen zu können.