Riedenburg
Musikalischer Lobpreis auf die Hirten

Adventskonzert der Riedenburger Stadtkapelle stimmt zahlreiche Besucher auf die Feiertage ein

17.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:25 Uhr
Katrin Trattner
Ein vielfältiges Programm boten die Formationen der Riedenburger Stadtkapelle beim Adventskonzert in der Stadtpfarrkirche. −Foto: Trattner

Riedenburg (DK) Am Sonntagnachmittag sind rund 100 Besucher in die Riedenburger Stadtpfarrkirche gekommen, um sich beim Adventskonzert der Stadtkapelle mit festlicher Blas- und Orgelmusik auf das nahende Weihnachtsfest einstimmen zu lassen. Thematisch untermalt wurde das Programm durch besinnliche Texte, vorgetragen von Stadtpfarrer Edmund Bock und Pfarrer Christian Bernath.

"In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld", zitierte Stadtpfarrer Edmund Bock das Evangelium nach Lukas, Kapitel 2, und griff somit das Thema des diesjährigen Adventskonzerts auf. "Viel zu selten werden die Hirten gelobt", bedauerte er, "doch das Evangelium vergisst ihrer nicht." In diesem Sinne nahmen sich die Riedenburger Stadtkapelle, die Formation Holzmusi, das Blechbläserquartett KontraBrass und Organist Thomas Übelacker der guten Hirten an diesem Nachmittag musikalisch an.

Mit dem gesamten Ensemble der Stadtkapelle eröffnete deren musikalischer Leiter Florian Aschenbrenner die adventliche Stunde: Passend zum Einbruch der Dunkelheit füllten die Bläser mit der österreichischen Volksweise "Es wird scho glei dumpa" das Kirchenschiff mit stimmungsvollen Klängen. Die Stadtkapellen-Formation Holzmusi und die Gruppe KontraBrass unter der Leitung von Sebastian Perzl begeisterten die Zuhörer im Wechsel mit zart klingenden Klarinetten- und Querflöten-Melodien und satten Posaunen-, Tenorhorn- und Tuba-Klängen.

Zwischen den Musikstücken trugen die Geistlichen Gedanken zu Weihnachten vor und vertieften damit die Themen der musikalischen Aufführungen. So griff Pfarrer Christian Bernath mit dem Ausspruch "Advent is a Leuchtn" den Titel des von den Bläsern dargebotenen Weihnachtslieds auf. Doch dass dieser Ausspruch in unserer heutigen Zeit eher Wunschdenken als Wirklichkeit sei, zeigte er am Beispiel des Obdachlosen, der in den vergangenen Wochen in Riedenburg wiederholt Unterschlupf suchte. Wie könne es sein, dass ein Obdachloser mitten im Advent Schutz, Wärme, Licht und menschliche Nähe suche, dabei aber nur auf Ablehnung trifft, fragte er. "Obdachlose gehören in unserer heutigen Zeit nicht dazu, sie leben am Rande der Gesellschaft. Genau wie die Hirten damals", gab er zu bedenken.

Neben Volksweisen aus dem deutschsprachigen Raum boten die Musiker in der Stadtpfarrkirche auch Stücke von Komponisten aus England und den USA dar. Mit "Carol of the shepherds" vom englischen Komponisten Philip Sparke verkündeten die Bläser den Besuch des Engels Gabriel bei den Hirten. Mit "Rise up shepherd and follow" lauschte das Publikum, wie der Stern von Bethlehem den Hirten den Weg zum Geburtsort Jesu wies.

Der Musiker Thomas Übelacker spielte sowohl auf der Klarinette als auch auf der Orgel: Als Organist spielte er an der Kirchenorgel Stücke von Johann Sebastian Bach, César Franck und Max Reger. Höhepunkt seiner Darbietung war die Präsentation des Weihnachtstraums - eine fantasievolle Version des Klassikers "Stille Nacht, Heilige Nacht".

Das Publikum dankte den Musikern mit lang anhaltendem Applaus und durfte sich sogar über eine Zugabe freuen: Mit "I'm dreaming of a white Christmas" wurden die Besucher in die mittlerweile schneebedeckten Straßen der Riedenburger Innenstadt verabschiedet. Einige zogen noch ein paar Meter weiter zum Marktplatz, wo die Stadtkapelle die Öffnung des 16. Adventskalenderfensters musikalisch untermalte.

Katrin Trattner