Scheyern
"Ein reizvoller Gedanke"

Kloster Scheyern nennt erste Details zur geplanten Bewerbung für die Bayerische Landesausstellung

31.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Die Kapitelkirche könnte sich Klostercellerar Pater Lukas Wirth sehr gut als Ausstellungsraum vorstellen. Scheyern will sich gemeinsam mit dem Landkreis Aichach-Friedberg für die Ausrichtung der Bayerischen Landesausstellung 2020 bewerben. - Foto: Straßer

Scheyern (PK) Die Gräber der frühen bayerischen Herrscher, der Kreuzgang, die Kapitelkirche: An diesen historischen Orten des Scheyerer Klosters soll ein Teil der Bayerischen Landesá †ausstellung 2020 stattfinden. Thema: "Die frühen Wittelsbacher".

Gemeinsam mit dem Landkreis Aichach-Friedberg will sich die Gemeinde Scheyern um die Ausrichtung der Ausstellung bewerben. Ob es Ende 2020 oder eines der folgenden Jahre wird, ist noch offen. Allerdings bietet sich 2020 an, weil dann jährt sich die Verlegung des Stammsitzes der Grafen von Scheyern in den heutigen Aichacher Ortsteil Oberwittelsbach zum 900. Mal. "Das wäre ein idealer Zeitpunkt", sagt Scheyerns Bürgermeister Manfred Sterz (FW). "Die Landesausstellung wäre eine einmalige Geschichte, ein großer Wurf."

Ob die Gemeinde Scheyern aber tatsächlich mitmacht, könne er nicht alleine entscheiden. "Wir werden das in den zuständigen Gremien ausloten", sagt Sterz. Der Faktor Geld spiele bei Gesamtkosten von 700 000 bis einer Million Euro sicher eine Rolle. "Wir müssen eine Kosten-Nutzen-Rechnung anstellen."

Klostercellerar Pater Lukas Wirth schwärmt von der Möglichkeit, die Landesausstellung in Scheyern mit auszurichten. "Wir haben seit Jahren Kontakt mit dem Haus der Bayerischen Geschichte, geben öfter mal Exponate her", sagt Wirth. Der Anstoß sei jetzt aber aus dem Landkreis Aichach-Friedberg gekommen. "Die wissen, dass es ohne Scheyern beim Thema Wittelsbacher nicht geht."

Pater Lukas hat sich auch schon Gedanken gemacht, welche Bereichen des Klosters als Ausstellungsfläche infrage kommen. Nach den ersten Planungen könnten die Anfänge der Wittelsbacher mittels einer Multimediapräsentation an den historischen Orten dargestellt werden. Außerdem schwebt dem Cellerar vor, den Kreuzgang und die Kapitelkirche für die Besucher zugänglich zu machen. Dort könnten außerdem Handschriften und Goldschmiedearbeiten der Wittelsbacher-Zeit ausgestellt werden.

Die Verbindung zwischen dem Wittelsbacher Land und Scheyern besteht seit der Zeit um 1120. Damals zogen die Grafen von Scheyern weg - und zwar in ihre neue Stammburg. Der alte Familiensitz in Scheyern wurde als Kloster gestiftet - damit die Familienmitglieder die Möglichkeit hatten, sich dort begraben zu lassen. "Alle bayerischen Herrscher bis Mitte des 13. Jahrhunderts liegen bei uns begraben", sagt Pater Lukas.

Das Besondere am Scheyerer Teil der geplanten Landesausstellung wird sein, dass nach Ende der offiziellen Präsentation weite Teile der Ausstellung weiterhin zugänglich sein könnten. "So könnten wir das Thema Scheyern-Wittelsbach auch in Zukunft gut präsentieren", sagt der Cellerar. "Ich denke, wir haben gute Karten. Die Ausstellung ist ein ganz tolles Projekt, ein sehr reizvoller Gedanke."