Ein Pulverfass

Kommentar

11.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:50 Uhr

Als hätte die Region nicht schon Probleme genug. Der Nahe Osten ist ein Pulverfass. Nun kommt es in Syrien auch noch zu einer direkten militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran, der bereits droht, "den Zionisten eine Hölle zu bereiten". Nach der türkischen Invasion im Norden droht in Syrien noch eine weitere Front. Klar ist: Keiner der an dem Konflikt beteiligten Staaten kann sich einen weiteren Krieg wünschen. Israel nicht, aber ebenso wenig der wirtschaftlich am Boden liegende Iran oder das vom Bürgerkrieg aufgezehrte Syrien.

In Ländern, in denen - wie im Iran - Hass und Fanatismus herrschen, besteht das Risiko, das die Logik ins Hintertreffen gerät. Das Regime verspürt derzeit ungewohnten Gegenwind aus dem Volk. Erst die Proteste im ganzen Land, aktuell wehren sich immer mehr mutige Frauen gegen den Kopftuchzwang. Die Machthaber in Teheran könnten versucht sein, durch eine Zuspitzung des Konflikts mit dem Erzfeind Israel das Volk wieder auf ihre Seite zu bringen.

Das jedoch wäre riskant. Auf jede militärische Provokation wird Israel mit Härte antworten, damit die Feinde erst gar nicht auf die Idee kommen, Israels Entschlossenheit zu testen. Eskaliert die Lage weiter, könnten die Folgen furchtbar und unabschätzbar sein - für alle Staaten im gesamten Nahen Osten.