Ingolstadt
"Ein Produkt meiner Ministerzeit"

Horst Seehofer sendet Videobotschaft zum 20-jährigen Bestehen des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises in Ingolstadt Heute Festakt

27.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

Therapeuten, Ärzte: Der Gesundheitspolitische Arbeitskreis der CSU bringt sie an einen Tisch - etwa bei einer Diskussion zum Thema Schmerz. Am Rednerpult: GPA-Vorsitzender Achim Grell. ‹ŒArch - foto: oh

Ingolstadt (DK) Es sei "ein Produkt meiner Ministerzeit", wird Horst Seehofer, der bayerische Ministerpräsident, heute in einer Videobotschaft sagen. Vor 20 Jahren, als Seehofer als Bundesgesundheitsminister die dritte Stufe der Gesundheitsreform zu verteidigen hatte, wurde der Gesundheitspolitische Arbeitskreis der CSU (GPA) in Ingolstadt gegründet.

Motto: "Diesem Gesundheitsminister müssen wir in seiner Heimatstadt einen ganz starken Arbeitskreis entgegensetzen."

Beim Festakt zum 20-jährigen Bestehen am heutigen Freitag ab 19.30 Uhr im CSU-Haus am Unteren Graben kann Seehofer, damals Gründungsmitglied des GPA, nicht dabei sein. Deshalb schicken er und der ehemalige bayerische Gesundheitsminister Marcel Huber Grüße via Videobotschaft. "Leichter wird's für mich durch den neuen Arbeitskreis nicht", war Seehofer nach der Gründungsveranstaltung am 28. Oktober 1996 im DONAUKURIER zitiert worden. Der Physiotherapeut Achim Grell, heute Vorsitzender des GPA und, wie der Videobotschaft zu entnehmen ist, "unmittelbare Nachbar" Seehofers in Gerolfing, wird in seiner Rede daran erinnern.

"Wir sind schon jetzt vor einer Zwei-Klassen-Medizin", hatte ein Allgemeinmediziner 1996 bei der Gründung des GPA gewarnt. Und wie ist das heute, 20 Jahre später? "Na klar haben wir die, schon lange", sagt Grell dem DK. Auch, wenn das deutsche Gesundheitssystem "eines der besten der Welt" sei, "ich glaube, man könnte es noch besser machen", so Grell. Was den passionierten Physiotherapeuten umtreibt, ist vor allem der zunehmende Konkurrenzdruck der verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitswesen. "Welche Gruppe gerade mehr Einfluss hat, bekommt mehr Geld."

So ist eines der Hauptanliegen des GPA, die unterschiedlichen Teilnehmer im Gesundheitswesen zusammenzuführen. Interne Diskussionen stehen öfter an als öffentliche Veranstaltungen. Die Berufsgruppen wechseln auch in der Führung: 1996 wurde der Zahnarzt Martin Reißig zum Vorsitzenden gewählt. Es folgten Winfried Teschauer von der Ingenium-Stiftung, Jürgen Schneider, der damals in der Klinikum-Verwaltung war, die physiotherapeutische Ärztin Silvia Beckstein, Kinderpflegerin Jutta Dachs, der Psychologe Roland Hansch und - seit 2015 - der Krankengymnast Achim Grill.