Plankstetten
Ein ostkirchlicher Moleben-Gottesdienst für die Bienen

16.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr
Durch den herrlich erblühten Klostergarten zogen die Gläubigen mit dem kirchlichen Dienst zum Bienenhaus. −Foto: Patzelt

Plankstetten (pa) Zum Schöpfungstag haben die Gläubigen in der Krypta des Klosters Plankstetten einen ganz besonderen Dankgottesdienst mitfeiern dürfen.

Der ehemalige Ortsgeistliche der Pfarreien Paulushofen und Kirchbuch, Pater Christoph Heinzmann, zelebrierte zum ersten Mal einen ostkirchlichen Moleben-Gottesdienst, wobei im Mittelpunkt die Segnung der Bienen stand. Der Geistliche hatte sich hierzu im Eichstätter Collegium Orientale eigens ein ostkirchliches Segensformular besorgt. Den byzantinischen Dankgottesdienst in deutscher Sprache begleiteten einige Frauen des Plankstettener Blanka-Chors mit ihrem Gesang.

Das Moleben ist ein Bittgottesdienst. Zu dieser Art kirchlicher Andachten gehört auch der "Kleine Bitt- und Trostkanon an die allheilige Gottesgebärerin". Um ein Moleben können die Gläubigen den Priester bitten, wenn sie die Hilfe Gottes erflehen. Am Schöpfungstag waren es die Bienen, denen das Anliegen der Gottesdienstbesucher galt.

Dreimal wiederholt wurde im Eröffnungsgebet "Gott sei mir Sünder gnädig und erbarme dich meiner". Auf das Gebet zur "allerheiligsten Dreifaltigkeit" folgte das Kyrie eleison. Nach dem gemeinsamen Vaterunser las der Geistliche aus dem Psalm 104 das Loblied auf den Schöpfer und der Blanka-Chor antworte mit dem Lobpreis des Herrn. Es folgten mit Troparion und Kondakion zwei kurze Liedhymnen des orthodoxen Gottesdienstes. Das Evangelium verkündete Pater Christoph nach Matthäus.

Nach dem Dankgebet des Priesters stellten sich die Teilnehmer zur Prozession zum Bienenhaus auf. Der Vortragelaterne folgten das Vortragekreuz, die Ikonen mit den Kirchenfahnen, der Chor, der kirchliche Dienst mit Weihwasser und Weihrauch sowie die Geistlichkeit mit dem Segenskreuz und zum Schluss das Volk. Auf dem Weg wurden die großen Fürbitten gebetet.

Mit den Worten "Klein unter den fliegenden Lebewesen ist die Biene, doch der Ursprung von Süßem ist ihr Ertrag" leitete der Geistliche die Segnung der Bienen ein. Es folgten Worte aus dem Psalm 51 und ein Bittgebet. Die Zeremonie endete mit der Besprengung des Bienenhauses mit Weihwasser. Auf dem Rückweg zur Krypta beteten die Teilnehmer den Rosenkranz der Ostkirche. Dabei sprach der Priester die Intention. Nach den einzelnen, großen Perlen des Rosenkranzes legten die Gläubigen kurze Mediationspausen ein. Zurück in der Krypta endete dieser ganz besondere Gottesdienst mit dem feierlichen marianischen Lobgesang - einem Gruß an die "unvermählte Braut" Maria.