Plankstetten
Große Bühne für "Vereinslegenden"

Vor dem Jubiläumswochenende findet beim FC Plankstetten eine besondere Pressekonferenz statt

16.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr
Mit viel Humor standen Sigi Kobras (von links), Wolfgang "Flex" Huber, Max Fischer und Leo Meier Rede und Antwort. −Foto: Nusko

Plankstetten (nur) Mit einem "Spiel der Legenden" beginnt der FC Plankstetten an diesem Freitag die Feierlichkeiten anlässlich seines 50-jährigen Bestehens.

Dieses Ereignis war für die Verantwortlichen des Vereins Grund genug, zu einer ganz besonderen Pressekonferenz einzuladen. Sie erwies sich gleich in zweifacher Hinsicht als außergewöhnlich.

Zum einen, so Vereinssprecher Wolfgang "Flex" Huber, habe es beim FC Plankstetten (FCP) noch nie eine Pressekonferenz gegeben und auch künftig werde das wohl nicht mehr der Fall sein. Zum anderen sorgten die vier Rede und Antwort stehenden Personen für eine sehr unterhaltsame Stunde, die mit viel Humor gewürzt war. Neben Huber trugen der langjährige Abteilungsleiter des FCP, Max Fischer, sowie die ehemaligen Trainer Sigi Kobras und Leo Meier zu jeder Menge Heiterkeit im Plankstettener Sportheim bei. Dort hatten sich etliche Vereinsmitglieder sowie Aktive der ersten und zweiten Fußballmannschaft eingefunden, um zusammen mit Pressevertretern Fragen zu stellen.

Bevor dies der Fall war, betonte Huber, man habe mit dieser Aktion vor allem Werbung für das Spiel der Ehemaligen sowie natürlich für die gesamte Jubiläumsfeier - sie geht von Freitag bis Sonntag über die Bühne - machen wollen. Wie ebenfalls zu erfahren war, liegen für das "Spiel der Legenden" mittlerweile rund 40 Anmeldungen ehemaliger Akteure vor. Sie treten am Freitag ab 18 Uhr in zwei Mannschaften gegeneinander an. Dabei stehen Kobras und Meier nochmals als Betreuer an der Seitenlinie des Plankstettener Fußballplatzes. Nach der Begegnung beginnt um 19.30 Uhr im eigens errichteten Festzelt ein Kameradschaftsabend, zu dem auch etliche Mitglieder der Gründungsmannschaft des FCP erwartet werden. Dabei erfolgt mittels zahlreicher Fotos auch ein Rückblick auf die Vereinsgeschichte. Einen Vorgeschmack davon gab es bereits bei der Pressekonferenz. Die Funktionäre und ehemaligen Trainer des FCP saßen vor einer imposanten Bilderwand, die mit "50 Jahre Menschen - Bilder - Emotionen" überschrieben ist. Bei deren Betrachtung sowie auch bei den Äußerungen während der Pressekonferenz wurde deutlich, welch großen Stellenwert Kameradschaft und Leidenschaft bei allen bisherigen Generationen von Fußballern des FCP hatten beziehungsweise haben.

So berichtete Fischer, man sei oft bis in die frühen Morgenstunden beisammen gesessen und habe sich vor dem Zubettgehen gar manches Mal beim Bäcker noch mit frischen Brezen versorgen können. Sowohl Kobras als auch Meier hoben wiederholt hervor, der FCP habe immer wieder über sehr gute Fußballer verfügt. Zudem, so Kobras, sei es für ihn als damals relativ unerfahrenen Trainer ein Glücksfall gewesen, gleich nach seinem Wechsel zum FCP in der Saison 1984/85 in die A-Klasse - sie war damals die höchste Spielklasse im Fußballkreis - aufzusteigen. "Das war etwas ganz Besonderes, weil sowohl der 1. FC Beilngries als auch der TSV Berching in dieser Saison eine Spielklasse tiefer spielten", ergänzte Huber. Wie ebenfalls zu erfahren war, kam Max Fischer seinerzeit als einziger Akteur in allen 26 Saisonspielen zum Einsatz.

Immer wieder für Gelächter im Publikum sorgten die beiden anwesenden Trainer, als sie aus dem Nähkästchen plauderten. Ihre Anekdoten aus einer Zeit, in der Spielanalysen mittels Laptop oder gar Taktik- beziehungsweise Systemwechsel während einer Begegnung noch völlig unbekannt waren, stießen auf größtes Interesse. Da ging es um unterschiedlich interpretierten Trainingseifer, um nur fünf zur Verfügung stehende Trainingsbälle, die immer wieder mit Schweinefett gepflegt wurden, und nicht zuletzt um gar manches Spiel, in dem ein aussichtslos erscheinender Rückstand dank hervorragender Einstellung der FCP-Akteure noch in einen knappen Sieg umgewandelt wurde.

Viele jener ehemaligen Aktiven, die bei den Fußballfreunden im Klosterdorf für unvergessliche Momente sorgten, stehen am Freitagabend beim "Spiel der Legenden" wenigstens für einige Minuten noch einmal auf dem Platz. Da passt es ins Bild, dass die im doppelten Sinn des Wortes einmalige Begegnung auch eine "Legende" als Schiedsrichter hat: Walter Ketzler aus Erasbach ist 84 Jahre alt.