Schrobenhausen (jsp) Eine Interessengemeinschaft für Schrobenhausen soll sie werden – die Stadtmarketing-Genossenschaft. Neben Citymanager André Köhn sollen nun auch aus den Reihen der Gründungsmitglieder so genannte Botschafter für die Interessengemeinschaft werben.
Insgesamt 51 potenzielle Gründungsmitglieder hat Schrobenhausens Citymanager André Köhn bereits auf seiner Liste stehen. Zusammen mit der Stadt Schrobenhausen wären es schon 52, rechnet Köhn vor. Doch es sollen noch mehr werden. Denn mehr Mitglieder brächten auch mehr Geld in die Genossenschaftskasse ein. Und der auf maximal 45 000 Euro festgelegte Anteil der Stadt ist noch nicht ausgereizt.
Gegründet werden soll die neue Genossenschaft mit dem Namen Stadtmarketing Schrobenhausen (SMS) noch in diesem Jahr. Die Weichen sind gestellt: Der Stadtrat hat seine Mitgliedschaft sowie Ko-Finanzierung signalisiert und die Werbegemeinschaft Schrobenhausen hat sich bereits mit ihrem gesamten Vereinskapital für eine Beteiligung an der SMS ausgesprochen. Während der in Kürze zu Ende gehenden Sommerferien wird die Gründungsversammlung noch nicht über die Bühne gehen. Zu viele Verantwortliche in Wirtschaft und Kommunalpolitik seien im Urlaub, erklärt Köhn auf Nachfrage. In den Wochen nach den Ferien soll der formale Akt aber noch nachgeholt werden. Wann genau, steht noch nicht fest.
Bis dahin will Köhn die Zeit nutzen, noch mehr potenzielle Gründungsmitglieder zu akquirieren. Dazu sollen so genannte Botschafter dienen. Aus den Reihen der schon feststehenden Gründungsmitglieder will Köhn einige Hände voll der Verfechter herauspicken und auf den Werbefeldzug durch die heimische Wirtschaft schicken. So soll Überzeugungsarbeit bei allen denen geleistet werden, die sich noch nicht für das Stadtmarketing und eine Mitgliedschaft in der SMS erwärmen konnten.
"Wir gründen eine Interessengemeinschaft für Schrobenhausen", rührt denn auch Köhn selber die Werbetrommel für das Vorhaben. Darüber hinaus werde derzeit darüber nachgedacht, die Basis der SMS auf eine breitere Ebene zu stellen. So sei es denkbar, wie Köhn sagt, dass sich auch Bürger an der SMS beteiligen könnten. Sie würden einen Jahresbeitrag von insgesamt 50 Euro leisten und könnten – wie alle anderen Mitglieder auch – bis zu maximal zehn Genossenschaftsanteile zum Preis von jeweils 100 Euro erwerben. Je nach Anzahl der erworbenen Genossenschaftsanteile steige auch das Mitspracherecht eines jeden Mitgliedes bei der jährlich tagenden Generalversammlung, erklärt Köhn. Die Bürger, die sich an der SMS beteiligten, könnten also auch entsprechend mitreden.
"Wir schließen mit der Genossenschaft an das an, was andere Städte schon lange machen", sagt Köhn. Dabei verweist er auch auf die benachbarte Kreisstadt Neuburg. Dort habe man erkannt, wie wichtig ein professionelles Stadtmarketing sei. In Neuburg sei die Einstellung eines eigenen Wirtschaftsreferenten bereits beschlossenen Sache. Und an den Kreisstädten zeige sich auch, so Köhn, wie wichtig es für Schrobenhausen sei, endlich Stadtmarketing zu betreiben. "Wir sind umgeben von drei Kreisstädten, wir müssen Schrobenhausen profilieren, damit es noch ein gesundes Mittelzentrum bleibt", macht Köhn das Ziel seiner bisherigen und auch künftigen Arbeit deutlich.
Die endet allerdings zunächst einmal am 30. September. Zumindest bis zu diesem Tag läuft noch Köhns Arbeitsvertrag mit der Stadt Schrobenhausen, der ja auf zwei Jahre befristet war. Wenn die SMS als Genossenschaft erst – wie geplant – am 1. Januar 2010 beim Genossenschaftsverband Bayern eingetragen wird, muss sich für die Zwischenzeit eine Lösung für Köhns Weiterbeschäftigung abzeichnen. Wie die aussehen soll, kann Köhn derzeit noch nicht sagen. Das müssten der Bürgermeister und der Stadtrat entscheiden – wo möglich in der nächsten Sitzung am Dienstag, 29. September.
