Ingolstadt
Ein Löwe soll das Panther-Tor bewachen

05.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:53 Uhr |
Ian Gordon. − Foto: Mundt

Ingolstadt (DK) In knapp acht Wochen startet die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) in eine neue Saison. Für den ERC Ingolstadt hat es der Auftakt am 10. September in sich. Daheim erwarten die Panther die Straubing Tigers zum Derby. Das erfuhr der DONAUKURIER vorab.

Sollte es bei der augenblicklichen Ligaeinteilung mit 14 Mannschaften bleiben, dann trifft der ERC Ingolstadt am ersten Spieltag in der Saturn-Arena auf die Straubing Tigers. Demnach würde sich der Punktspielstart auch um eine Woche auf den 10. September verschieben. Wenn Kassel doch noch an der nächsten Runde teilnehmen darf, wäre der Spielplan hinfällig. Gestern feierten die Hessen einen vermeintlichen Zwischenerfolg. Das Landgericht Köln ordnete per einstweiliger Verfügung an, die Huskies zur neuen Saison zuzulassen. Die DEL nahm dies gelassen zur Kenntnis, am eingeschlagenen Weg will die Liga dem Vernehmen nach aber festhalten. Soll heißen: Die Saison soll ohne die finanziell angschlagenen Huskies beginnen.
 
Den vorläufigen Ansetzungen zufolge würde der ERC nach dem Auftakt gegen Straubing mit Krefeld (auswärts), Mannheim (daheim), München (auswärts) und Augsburg (daheim) ein durchaus attraktives Programm erwarten.

Das ohnehin schon pikante Derby gegen die Niederbayern trägt in diesem Jahr eine besondere Note. Denn die Tigers sind mittlerweile zu einer kleinen Panther-Filiale geworden. Mit Michael Bakos, Carl Corazzini und Dimitri Pätzold sind allein nach der vergangenen Saison drei Panther nach Straubing gewechselt. Dazu kommen Rene Rötke und Tobias Draxinger, die schon länger in Straubing dem Puck nachjagen.

Pikanterweise trifft Pätzold im ersten Spiel mit den Niederbayern auf seinen alten Verein und damit auch auf seinen Nachfolger im Tor des letztjährigen Halbfinalisten. Nachdem das Aus der Frankfurt Lions seit gestern endgültig besiegelt ist, bahnt sich ein spektakulärer Wechsel innerhalb der Liga an.

Bereits vor rund drei Wochen hat der DK den Löwen-Goalie Ian Gordon mit dem ERC in Verbindung gebracht, nun scheint sein Wechsel an die Donau nur noch Formsache zu sein. Der 35-jährige Deutsch-Kanadier spielt seit zehn Jahren in Deutschland und gilt als einer der besten Torhüter in der DEL. Da er einen deutschen Pass besitzt, müssten die Panther wegen ihm auch keine Ausländerlizenz vergeben.

"Es ist noch nicht zu 100 Prozent sicher, aber es ist unbestritten, dass Gordon ein guter Torhüter ist", sagte Panther-Trainer Greg Thomson gestern dem DK. Seine Verpflichtung würde dem Verein noch eine Türe bei der Besetzung der Kontingentstellen offen halten. "Er kennt die Liga und besitzt einen deutschen Pass. Das ist ein Riesenvorteil", weiß Thomson.
 
Über die aktuellen Entwicklungen in der Liga ist der Coach nicht erfreut. "Für Frankfurt tut es mir leid, aber wenn die Schulden zu groß sind, dann hat es keinen Sinn." Kein Verständnis hat Thomson für das Gebaren der Kassel Huskies. "Das schadet dem gesamten Eishockey. Niemand spricht mehr über die positiven Dinge, das ist bitter."
 
Das Transferkarussell nimmt derweil also wieder Fahrt auf. Das Ingolstädter Interesse an dem Ex-Iserlohner Mike York – vergangene Saison Rochester Americans (53 Punkte in 52 Spielen) – ist nämlich gewachsen, dem Stürmer liegt mittlerweile ein unterschriftsreifer Vertrag vor. Bis Ende der Woche könnte hier eine Entscheidung fallen. "Wir haben keine Eile. Wenn es nichts wird, gibt es sicher weitere Möglichkeiten", sagt Thomson. Mitte Juli wird der Chefcoach wieder in Ingolstadt eintreffen. Dann wird der Kader für die neue Saison aller Voraussicht nach nahezu komplett sein.

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