Ingolstadt
Ein Lebensgefühl für alle Generationen

Trendsport, Kreativmarkt und viel Musik – Das erste Reggae-Festival in der Halle neun kommt gut an

26.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Souveräner Auftakt: Mit der bekannten Ingolstädter Band RasDashan begann der musikalische Teil des ersten Reggae-Festivals im Kulturzentrum. Anschließend spielten unter anderem eine Band aus den USA und aus Österreich - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Dank einer kreativen Mischung aus Trendsportarten, Musik und einem Kreativmarkt ist gleich das erste Reggae-Festival „Up! Up!“ zu einem großen Erfolg geworden.

Auch wenn es auf den ersten Blick seltsam wirkt: Yoga und Reggae passen doch irgendwie zusammen. Denn es ging den Organisatoren Verena Gutsche und Matthias Neuburger vom Kulturzentrum Halle neun nicht darum, lediglich ein Musikfestival auf die Beine zu stellen, bei dem Dreadlocks und rot-gelb-grüne T-Shirts Pflicht sind. „Wir wollten eher den Lebensstil erfassen. Freigeistig. Alternativ“, erzählt Gutsche. „Eben einen Schritt weiter denken.“ Und das schließt auch „Happy Yoga“ mit ein. Letztlich waren es sogar mehrere Schritte. Denn abgesehen von diversen Formen des Yoga gab es in der Trendsporthalle sogar einen BMX- sowie einen Skateboardcontest. Und nebenbei nutzten die Organisatoren das Festival, um die Boulderhalle ins Licht der Aufmerksamkeit zu rücken. Denn dort sehen sie noch Potenzial.

Der Parkplatz hinter dem Gebäudekomplex war kaum mehr wiederzuerkennen. Auf dem Boden waren nur noch vereinzelt die Markierungen für die Stellplätze zu erahnen. Drei Strandliegen, mehrere Stände aus Holz sowie Zelte und eine Bar, alte Ölfässer als Stehtische und ein Planschbecken mit kleinen Kinderspritzpistolen hatten die öde Asphaltfläche verdrängt. Rund 40 Pflanzen vom Gartenbauamt gaben der entspannten Atmosphäre den letzten Feinschliff.

Mit der Resonanz auf die Aktionen in der Trendsporthalle zeigte sich der Leiter Alexander Angermann zufrieden. Etwa zehn bis zwölf Teilnehmer – meist Kinder und Jugendliche – hätten das Angebot genutzt.

Mit dem Ende der Kurse begann das musikalische Abendprogramm. Viele junge Menschen besuchten die Halle neun, aber nicht nur. Denn es kamen auch solche, die den 1981 gestorbenen Bob Marley noch hätten live erleben können, die vielleicht mit seiner Musik aufgewachsen sind und sich diese Lebenseinstellung bis heute bewahrt haben. Sie hörten zunächst die Ingolstädter Gruppe RasDashan. Bald füllte sich das Kulturzentrum zusehends. Während sich die Jüngeren auf der Tanzfläche der Musik öffneten, hielt die ältere Generation Fuß wippend und sich im Takt wiegend einige Meter Abstand. Kaum waren die letzten Klänge von RasDashan verhallt, bildete sich in der Umbaupause auf den Stufen vor dem Eingang spontan eine bunt gemischte Trommelgruppe. „Stark im Aufwind“ sind laut Mitorganisator Neuburger Passafire. Die US-Band ist gerade auf Europatour und interpretiert Reggae eher auf rockige Art. Danach betraten Jahcoustix die Bühne, ehe die Österreicher von Iriepathie den Abend der Livebands schlossen.

So abwechslungsreich das Programm, so unterschiedlich war auch das Publikum. Nicht zuletzt deshalb, weil die Stadt 30 Tickets an Asylbewerber verschenkt hatte. An der Abendkasse fanden sich weitere Sponsoren, sodass letztlich rund 50 musikbegeisterte Flüchtlinge aus dem Festival eine integrative Veranstaltung machten. „Ich fand es einfach super“, begeisterte sich Gut-sche. Insgesamt zählten die Veranstalter etwas mehr als 500 Gäste. Man habe eine Nische besetzt und könne sich so auch gegen hochkarätige zeitgleich stattfindende Veranstaltungen behaupten. Nach der Sommerpause beginnen die Planungen für die Neuauflage 2016.