Pfaffenhofen
Ein Landrat für drei Jahre

Grüne plädieren für Amtszeitverkürzung und bestätigen Vorstand um Eva Benz und Wilhelm Reim

24.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:17 Uhr

Einstimmig wiedergewählt wurde der Ortsvorstand der Pfaffenhofener Grünen: Schriftführer Sebastian Bogartz (links) und die beiden Vorsitzenden Wilhelm Reim und Eva Benz. - Foto: Paul

Pfaffenhofen (PK) In Sachen Sparkassenfusion sind sie skeptisch und bei der nächsten Landratswahl soll auf alle Fälle ein eigener Kandidat antreten. Die Pfaffenhofener Grünen haben bei ihrer Jahreshauptversammlung wichtige Themen diskutiert und auch ihre Führungsspitze neu gewählt.

Pfaffenhofen (PK) In Sachen Sparkassenfusion sind sie skeptisch und bei der nächsten Landratswahl soll auf alle Fälle ein eigener Kandidat antreten. Die Pfaffenhofener Grünen haben bei ihrer Jahreshauptversammlung wichtige Themen diskutiert und auch ihre Führungsspitze neu gewählt.

Der bisherige Ortsvorstand der Grünen, bestehend aus den zwei gleichberechtigten Vorsitzenden Eva Benz (bei ihrer ersten Wahl hieß sie noch Schratt, sie hat inzwischen geheiratet) und Wilhelm Reim sowie Schriftführer Sebastian Bogartz, wurde am Freitagabend einstimmig im Amt bestätigt.

Für die im nächsten Jahr anstehende Landratswahl - die Grünen möchten diese gern im Sinne einer höheren Wahlbeteiligung mit der ebenfalls 2017 stattfindenden Bundestagswahl zusammenlegen - kündigte Kreisvorsitzende Kerstin Schnapp einen eigenen Kandidaten an. Hinsichtlich der Amtszeit - derzeit kursieren quer durch alle Parteien Überlegungen, den Landrat außerplanmäßig nur für drei Jahre zu wählen, damit die nächste Wahl 2020 wieder mit der regulären bayerischen Kommunalwahl zusammenfällt - plädieren die Grünen eindeutig für die halbierte Amtszeit.

Bei der Debatte um die geplante Fusion der Pfaffenhofener Sparkasse mit den kommunalen Kreditinstituten in Eichstätt und Ingolstadt zeigen sich die Grünen zwar nicht grundsätzlich ablehnend, aber eher skeptisch. Man sei mit dem eigenen Geldhaus auf "Top fünf" in Bayern, eine Fusion also nicht aus der Not geboren. Eine Zentralisierung der künftigen gemeinsamen Sparkassenverwaltung in Ingolstadt würde für Pfaffenhofen den Wegfall von Arbeitsplätzen bedeuten, obendrein sei mit einer Reduzierung der Gewerbesteuereinnahmen zu rechnen, eine mögliche Kompensation durch andere Zahlungen dagegen noch unklar. Stattdessen brachten die Grünen ins Spiel, zumindest mal über eine Fusion mit den Sparkassen in Erding oder Freising nachzudenken - womit gegenüber dem neuen großen Anbieter aus der sehr wahrscheinlichen Fusion von Eichstätt und Ingolstadt eine weitere große Sparkasse im nördlichen Oberbayern entstünde.

Ein weiteres wichtiges Thema des Abends war der geplante Bau einer neuen, für Schulkinder wie Öffentlichkeit bestimmten Schwimmhalle in Pfaffenhofen. Hier solle man die Bürger öffentlich darüber debattieren lassen, welches Konzept ihnen lieber sei: eine kleinere, nur aus einer 25-Meter-Bahn und einem Nichtschwimmer-Becken bestehende Anlage für derzeit einkalkulierte sieben Millionen Euro, oder ein erweitertes Konzept, wo eventuell auch noch Saunen und gastronomische Angebote hinzukämen, was dann mit rund zehn Millionen Euro das Stadtsäckel belasten würde. Man wolle sich, so der Dritte Bürgermeister Roland Dörfler, demnächst andere kommunale Bäder in der Region anschauen, unter anderem in Schrobenhausen. "Klar ist: Es wird immer ein Zuschussgeschäft bleiben", so Dörfler. Die genau Höhe des Zuschusses - im Raum stehen je nach Umfang des Konzepts zwischen 300 000 und 600 000 Euro - müssten noch eruiert werden. Fertig soll das neue Schwimmbad aber auf jeden Fall 2018 sein.

Im Rahmen der Versammlung kündigte die Partei, deren Mitgliederzahl in der Kreisstadt auf 20 Personen gestiegen ist, an, künftig mehr Informationsveranstaltungen für die breite Öffentlichkeit anzubieten. Man wolle fortan in jedem Quartal einen Infostand am Hauptmarkt anbieten, um dort mit Bürgern über diverse stadtpolitische Themen ins Gespräch zu kommen, so Benz. Außerdem planen die Grünen künftig an jedem letzten Sonntag im Monat eine sogenannte Sonntagsmatinee in ihren neuen Räumlichkeiten im Riederweg 6. Beginn soll immer zehn Uhr sein, gezeigt werden dann vor allem Filme mit einem Umweltthema - beginnend mit dem Streifen "Global Cooling" über Möglichkeiten im Kampf gegen die globale Erwärmung, gefolgt von "Modern Honey", der sich mit den Folgen des zunehmenden Bienen-Sterbens auseinandersetzt. Außerdem ist künftig an jedem zweiten Samstag im Monat ein Frühschoppen in den Parteiräumen geplant.

Darüber hinaus wollen sich die Grünen dafür starkmachen, dass vor allem in den Pfaffenhofener Ortsteilen trotz kontinuierlich steigender Baupreise auch weiterhin die Möglichkeit für Kinder von Alteingesessenen besteht, in ihrer angestammten Heimat "zu vernünftigen Konditionen" ein Haus zu bauen.