Gößelthal
Ein Konzept für die Zukunft

Tourismusstrategie des Naturparks Altmühltal vorgestellt Urlaub im Schäferwagen

21.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr

Die schönen Radstrecken sind ein Garant dafür, dass viele Touristen in den Landkreis Eichstätt kommen. Dieser Freizeitschwerpunkt ist auch im neuen Tourismuskonzept enthalten. ‹ŒArch - foto: Skrobanek

Gösselthal (DK) Einen Einblick in die neue Tourismusstrategie hat Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturparks Altmühltal, am Donnerstag bei der Sitzung des Tourismusausschusses im Landkreis gegeben. Der zweijährige Ausarbeitungsprozess habe einen erfolgreichen Abschluss gefunden.

Die Tourismuszahlen der vergangenen Saison sind ordentlich (wir berichteten) - und das sollen sie auch bleiben, wie bei der Ausschusssitzung im Beilngrieser Ortsteil Gösselthal betont wurde. Dazu soll maßgeblich das neue Tourismuskonzept beitragen, das der Naturpark Altmühltal aufgelegt hat.

Darin sind jede Menge Bausteine enthalten. So sollen neben den bewährten Klassikern - Radfahren, Wandern und Essen - vor allem die Besonderheiten der Region noch stärker herausgestellt werden. Ein Schwerpunkt liegt auf "Jurafelsen, Stein, Archaeopteryx und Wasser", ein weiterer auf "Kloster, Spiritualität und mediterranes Flair" und wieder ein anderer auf "Schäferkultur und Altmühltaler Lamm".

Zu letzterem Aspekt ging Würflein auf das geplante Projekt Schäferwagendorf ein. Hier sollen Gäste die Möglichkeit erhalten, in der Natur in einem Schäferwagen zu übernachten. Auf diese Weise sollen "bisher unterrepräsentierte Zielgruppen" angelockt werden, gemeint sind Familien mit Kindern. Zudem könne man - zumindest in der unmittelbaren Konkurrenz - ein Alleinstellungsmerkmal schaffen, das auf den natürlichen Begebenheiten der Region basiert. Darüber hinaus könne man Gemeinden, die keine größeren Gasthäuser oder Hotels haben, stärker in den Tourismus einbinden, so Würflein. Die Schäferwagen sind mobil - allerdings muss zumindest eine ansprechende infrastrukturelle Versorgung mit Wasser, Toiletten und Strom sichergestellt werden. Da man in einem ersten Schritt zum Test nur eine Gemeinde auswählen möchte, hat man eine Auflistung gemacht, wo grundsätzlich ein touristisches Potenzial da ist, die Versorgung mit Übernachtungsstätten aber eher dürftig ist. In der engeren Verlosung sind die Märkte Dollnstein, Altmannstein, Wellheim und Mörnsheim. Die Mitglieder des Ausschusses beschlossen einstimmig, die Verwaltung (Hochbau und Tourismus) damit zu beauftragen, nach Schaffung der planerischen Voraussetzungen durch die jeweilige Gemeinde die Umsetzungsplanung für den jeweiligen Standort zu beauftragen und die Ausschreibung für bis zu zehn Schäferwagen mit Versorgungsgebäuden durchzuführen. Die Mittel für eine Realisierung sollen in den Haushalt 2018 eingestellt werden. Welche der vier Gemeinden als Erstes zum Zug kommt, muss sich noch herausstellen.

Sollte die Wahl auf Dollnstein, Mörnsheim oder Wellheim fallen, könnten die Schäferwagen ein wichtiger Bestandteil der geplanten Intensivierung in der touristischen Zusammenarbeit dieser drei Kommunen sein. Wie diese aussehen könnte, stellte der Mörnsheimer Bürgermeister Richard Mittl vor. Die Studentin Rebecca Färber fertigt eine Bachelorarbeit zu dieser Zusammenarbeit an, wie sie dem Gremium erläuterte. Außerdem informierte Maria Reif vom Landratsamt in einem Sachvortrag über die Teilnahme des Umweltzentrums Naturpark Altmühltal Eichstätt mit der Kindertagesstätte Heilige Familie am bundesweiten Modellprojekt "Netzwerk Naturpark-Kindergarten".