Ein Kommentar zum Fall des durchgedrehten Asylbewerbers

29.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:37 Uhr

Hilpoltstein (HK) Erst die Polizeiinspektion, die den Fall des durchgedrehten Asylbewerbers nicht in ihren Polizeibericht aufgenommen hat. Dann das Landratsamt, das von der Entlassung des Mannes aus der Psychiatrie überrascht worden ist. Auf den ersten Blick stehen die beiden Behörden nach dem Vorfall am "Burggrafen" nicht gut da.

Doch beide haben grundsätzlich korrekt gehandelt. Die Polizei nimmt psychisch beeinflusste Taten generell nicht in ihren Bericht auf. Und der Asylbewerber hat weder einen Schaden verursacht noch Menschen verletzt. Das mit solchen Fällen gut vertraute Bezirksklinikum hat dem Mann zudem bescheinigt, dass von ihm keine Gefahr ausgeht. Für das Landratsamt gibt es deshalb keine Veranlassung, den Flüchtling wie einen Verbrecher zu behandeln.

Die Krux ist allerdings, dass die ganze Angelegenheit um den traumatisierten Flüchtling genau jenen in die Karten spielt, die Angst verbreiten und Verschwörungen wittern. Und das ist wirklich das Letzte, was der Landkreis Roth gebrauchen kann, der im Umgang mit den vielen Asylbewerbern bisher so vieles richtig gemacht hat.