Neuburg
Ein Herzstück der Behindertenarbeit

Zehn Jahre „Offene Hilfen“ – Politiker sagen Danke – Regens Wagner und St. Johannes

12.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:48 Uhr

−Foto: Rein, Winfried, Neuburg (Rein, Winfried)

Neuburg (r) Sie betreuen 500 Hilfsbedürftige und kümmern sich um die Rechte behinderter Mitmenschen. Seit zehn Jahren führen die Stiftungen Regens Wagner und Sankt Johannes die „Offenen Hilfen“ im Landkreis. Im Rahmen einer kleinen Geburtstagsfeier gratulierten Politiker und Partner.

Das Besondere ist die Tandem-Arbeit der beiden großen Wohlfahrtsträger. Auf vielen Feldern stehen sie im Wettbewerb, bei den „Offenen Hilfen“ arbeiten sie eng zusammen. „Statt Konkurrenz haben wir ein vertrauensvolles Miteinander, wie ich es selten erlebt habe“, freut sich Robert Freiberger, Geschäftsführer von St. Johannes mit Sitz in Schweinspoint.

Aus anfänglicher Beratungstätigkeit habe sich ein „umfassender Dienst“ entwickelt, „ein Gewinn für alle Beteiligten“, so Robert Freiberger. Neben den Hilfsbedürftigen profitierten auch die beiden Träger mit neuen Erfahrungen und Ideen.

80 hauptamtliche und 80 ehrenamtliche Mitarbeiter betreuen im Kreis Neuburg-Schrobenhausen und darüberhinaus 500 Menschen. Auf der Neuburger Insel ist die Hauptstelle mit Leiter Benjamin Seuberth, in Schrobenhausen haben die „Offenen Hilfe“ eine Filiale eingerichtet. „Wir werden den Weg des Miteinanders weitergehen, um Behinderten die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen“, sagte Schwester Antonia für Regens Wagner. Die Stiftung mit Sitz in Dillingen beschäftigt bayernweit 6500 Mitarbeiter in der Wohlfahrtspflege. Direktor Rainer Remmele bedankte sich für die „Aufbrüche“ seiner Beschäftigen und die Impulse von außen. Auch die „Offenen Hilfen“ müssten reifen, wachsen und zu Erneuerung fähig sein.

Die GbR der beiden Träger berät und betreut Behinderte, organisiert Freizeit und betreutes Wohnen, vermittelt Therapien, hilft Familien und stellt Schulbegleiter für Kinder.

Inklusion in der Gesellschaft sei nur erreichbar, „wenn der Umgang mit Behinderten von Respekt bestimmt ist“, weiß Bezirksrat Reinhard Eichiner (Eichstätt). Betroffene müssten selbstbestimmt für ihre Rechte eintreten. Offene Behindertenarbeit unterstütze sie dabei und bilde das Herzstück für Inklusion. Der Bezirkspolitiker verwies auf 6,6 Millionen Euro, die der Bezirk Oberbayern mittlerweile für die „OBA“, Offene Behindertenarbeit, einsetze.

Zusammen mit Neuburgs OB Bernhard Gmehling gratulierte er den „Offenen Hilfen“ zu ihrem „Erfolgsmodell“. Der Oberbürgermeister bezeichnete die Einrichtung als wichtigen Partner im Sozialgefüge der Stadt. Bei der Finanzierung der Eingliederungshilfen entlasten die Bezirke jetzt „gottseidank“die Kommunen, so Bernhard Gmehling. Die Arbeit der Wohlfahrtsträger sei unverzichtbar, so der OB, „aber die Mitarbeiter müssen ihr Herz öffnen, sonst nützt das schönste Haus nichts.“