Pfaffenhofen
Ein Grenzgänger

Neuzugang Bogdan Selea vom EC Pfaffenhofen flog in fünf Spielen schon zweimal vom Eis

12.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:39 Uhr

Bogdan Selea hat in der Zweiten Bundesliga bereits für Regensburg und Schwenningen gespielt. Bei den IceHogs fällt er durch Tore und Strafzeiten auf. - Foto: Gerrard

Pfaffenhofen (DK) Bogdan Selea hat bereits für Schwenningen und Regensburg in der Zweiten Eishockey-Bundesliga gespielt. Vor der Bayernliga-Zwischenrunde verpflichtete der EC Pfaffenhofen den 34-jährigen Routinier, der in der Folge sofort mit Toren, aber auch mit Strafminuten auf sich aufmerksam machte.

Fünf Partien bestritt Bogdan Selea bislang für die IceHogs in der Bayernliga. Er erzielte in dieser Zeit drei Tore und verbuchte eine Vorlage. Durch seine sportliche Klasse und Erfahrung hat er sich schnell zu einem Leistungsträger entwickelt.

Auf der anderen Seite aber musste der 34-Jährige bereits zweimal gesperrt zuschauen. Am zweiten Zwischenrunden-Spieltag kassierte er in der 57. Minute gegen Landsberg nach einem Stock-Check eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Nachdem er am dritten Spieltag zuschauen musste und am fünften in Buchloe beim 5:3 zwei Treffer und eine Vorlage verbucht hatte, wurde er zum Zwischenrundenabschluss – erneut gegen Buchloe – zur tragischen Figur.

Beim Stand vom 2:3 handelte er sich wiederum eine Spieldauer-Disziplinarstrafe ein. Zuvor hatte er Oliver Braun einen Check gegen den Oberkörper verpasst. Dieser war kurze Zeit benommen. Die fünf Minuten Unterzahl trafen die IceHogs besonders hart – kassierten sie doch wenig später das entscheidende 2:4. „Meiner Meinung nach war das ein sauberer Check von mir. Der Schiedsrichter hat es leider anders gesehen“, sagt Selea. Der Stürmer wollte ganz bewusst seinen Körper einsetzen. „Das ist auch ein bisschen Psychologie, weil der Gegner dann den Puck schneller spielt, um nicht in den Zweikampf zu müssen“, sagt er. Gegen Buchloe ging diese Taktik für ihn nicht auf. Der Verein musste in die Playdowns und das erste Spiel gegen Moosburg (2:3) ohne Selea bestreiten. Bei der zweiten Partie heute Abend in Moosburg (19.30 Uhr) wird er aber wieder mit dabei sein.

Zum Eishockey kam der in Timisoara (Rumänien) geborene Bogdan Selea erst spät. Im Alter von zehn Jahren kam er mit seiner Familie nach Memmingen. Da seine Mutter deutsche Wurzeln hat, ging er bereits in Rumänien auf eine deutsche Schule und spricht deshalb auch perfekt deutsch und rumänisch. Im Alter von zwölf Jahren kam er dann zum Eishockey, spielte im Nachwuchsbereich zunächst in Kaufbeuren und dann in Augsburg. Nach einer überzeugenden Regionalligasaison im Augsburger Trikot ging Selea 2001 nach Regensburg zu den Eisbären, die zu diesem Zeitpunkt in der Zweiten Bundesliga spielten. In der Oberpfalz blieb der Stürmer bis 2007. Es folgte ein einjähriges Gastspiel bei den Schwenninger Wild Wings. „Ich wollte unbedingt in die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Wir waren mit Regensburg auch oft kurz vor dem Aufstieg, am Ende hat es aber nicht geklappt“, sagt Selea.

Nach der Saison in Schwenningen ging der Offensivspezialist 2009 nach Deggendorf, wo er die Schlittschuhe in der Oberliga schnürte. Zwar traf Selea nicht mehr so oft, ließ sich aber auf dem Eis nach wie vor nichts gefallen. 109 Strafminuten im ersten und 76 im zweiten Jahr belegen dies.

2012 kehrte der 34-Jährige für ein Jahr nach Regensburg zurück, danach sollte mit dem Eishockey eigentlich Schluss sein. Doch nach mehr als einem Jahr Pause meldete sich IceHogs-Coach Topias Dollhofer bei ihm. Ob Selea auch in der kommenden Saison beim EC spielt, weiß er noch nicht. „Wenn der Klassenerhalt geschafft ist, mache ich mir Gedanken, wie es weitergeht.“