Neuburg
"Ein Glücksfall für die Stadt"

Verschönerungsverein erinnert anlässlich seiner Wiedergründung vor 25 Jahren an zahlreiche Projekte

18.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:56 Uhr

Musikalisches Glanzstück: Das Trio Kleinstadtliebe mit Noppo Heine (r.) sowie Michael und Simone Hanoß unterhielt die Zuschauer bei der Jubiläumsfeier des Neuburger Verschönerungsvereins. - Foto: Hammerl

Neuburg (SZ) Zwischen Ysop und Minze, Tabak und Hopfen, gelbem Enzian und Mariendistel, Heilkräutern und Nutzpflanzen hat der Verschönerungsverein Neuburg sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Beziehungsweise das seiner Wiedergründung. Denn eigentlich stammt der Verein aus dem Jahr 1881.

1923 war der Betrieb eingestellt worden, wie der Vorsitzende Axel Kalkowski in seiner stringenten Festansprache ausführte. Vermutlich seien es Geldsorgen gewesen, die damals dazu geführt hatten. Vor 25 Jahren dann war der Verein reaktiviert worden, seitdem hat er mehr als 90 Projekte in Angriff genommen. Aktuell wird ein neuer Gesteinslehrpfad erstellt, der erste Felsbrocken stehe bereits, sagte Kalkowski unter Applaus der etwa 200 Anwesenden. Zeitweise hatte der Verein mehr als 400 Mitglieder, aktuell sind es 178.

Er wolle seine Zuhörer nicht langweilen und alle Projekte aufzählen, denn "Sie wissen, was der Verein aus eigener Kraft geschafft hat, ohne bei der Stadt betteln zu gehen", merkte Kalkowski an. Was aber nicht heiße, dass die Stadt nicht auch finanziell unterstützt habe. Dafür galt sein Dank Oberbürgermeister Bernhard Gmehling unter anderem dafür, dass die Stadt die Kosten für neue Straßenschilder übernehme. Der Verein hat sich für Erklärungen für Straßennamen eingesetzt, den Auftakt machte der Sebastian-Kneipp-Weg. Auch die Restaurierung der Mariensäule, um die sich vor allem Josef Götzenberger verdient gemacht hatte, unterstützte die Stadt mit 7000 Euro, insgesamt kostete das Projekt, das auch Gmehling in seinem Grußwort lobend heraushob, 35 000 Euro. Nun steht auf dem Marienbrunnen eine Kopie der Mariensäule, das restaurierte Original dagegen geschützt in der Hofkirche.

Bereits 1992 wurde die Mariengrotte an der oberen Schanze neu erbaut, die Grotte am Graben renoviert, es folgten jede Menge Parkbänke auf der Oberen Schanze, die Rundbank in der Ringmeierbucht. Der Ottheinrichturm wurde saniert, die Löwen im Hofgarten auf Antrag des Vereins wieder aufgestellt, der Scheigele-Pavillon 2003 neu errichtet, im selben Jahr die Treppe an der Donau wieder aufgestellt, der Sternschanzen-Wanderweg erstellt, der Luisentempel renoviert sowie Treppen und Wege an der Hollersteige auf der Luisenhöhe wieder hergerichtet. Isabella-Braun-Denkmal, Kneipp-Becken am Finkenstein, Schiller-Gedenkstein am Wolfgang-Wilhelm-Platz, Grabsteinsanierungen und einiges mehr erwähnte Kalkowski in Kürze, denn eine Liste aller Projekte lag praktischerweise an den Tischen aus.

Der Oberbürgermeister lobte das ehrenamtliche Engagement. Manche mögen denken, diese Projekte hätten eigentlich Sache der Stadt sein sollen, doch diese schaffe das nicht allein. "In vielen Dingen leben Stadt und Landkreis vom Engagement der Vereine, es ginge weniger, wenn nur wir allein Kultur machen würden", sagte er und würdigte vor allem die guten Ideen des Verschönerungsvereins. Manche seien allerdings auch so verwegen gewesen, dass sie sich nicht realisieren ließen, "weshalb wir manchmal im Clinch gelegen sind". Das mindere jedoch nicht seinen Respekt vor all den Großprojekten und vor allem auch der Fähigkeit des Vereins, Sponsoren zu finden. Sabine Schneider nannte als stellvertretende Landrätin die Neugründung des Verschönerungsvereins einen "Glücksfall für die Stadt", denn der Verein trage seit 25 Jahren zu einem attraktiven Stadtbild bei und habe sich dem "Renovieren-Bauen-Sanieren" verschrieben.

Nachdem Kalkowski und seine Stellvertreterin Bettina Häring 27 Gründungsmitglieder mit Urkunden ausgezeichnet hatten, widmeten sich die Gäste dem Abendessen vom Grill, um dann entspannt dem Konzert des Trios Kleinstadtliebe mit Noppo Heine (Gitarre) sowie Michael (Kontrabass) und Simone Hanoß (Gesang) zu lauschen, die sich dekorativ im Pavillon niedergelassen hatten und genau den richtigen Ton und die richtige Lautstärke trafen, um Musikfreunden gute Unterhaltung zu bieten, aber auch Gespräche am Tisch zu ermöglichen.