Schrobenhausen
Ein gewaltiges Miteinander

Etwas anderes Frühlingskonzert des Gymnasiums mit rund 300 Zuschauern

26.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr

Ein beeindruckendes Bild boten die Interpreten des Frühlingskonzerts des Gymnasiums am Mittwochabend im Bauer-Konferenzgebäude. Und erst der Klang - Fotos: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) „Come, ye Sons of Arts“ hatte das Gymnasium sein Frühlingskonzert am Mittwochabend treffend betitelt. Es waren nicht nur Schüler, die an diesem umjubelten Abend im Bauer-Konferenzgebäude musizierten und das Konzert zu etwas Besonderem machten.

„Stimmt mit euren Stimmen ein, und spielt die Instrumente, um zu feiern“ heißt es in „Come, ye Sons of Arts“, jener Geburtstagsode, die Henry Purcell einst für Queen Mary komponiert hatte, und mit der Chor und Orchester gegen Ende des Abends gemeinsamen einen Trip in Richtung Barock unternahmen.

Zuvor hatten sie die mehr als 300 Besucher im proppenvollen Konferenzgebäude – zum Publikum summierten sich Dutzende Mitwirkende plus die vielen Helfer hinter den Kulissen – mit Unterhaltsamem aus Chor- und Orchestermusik „von einst bis heute“ begeistert. Etwa mit der witzigen Wise-Guys-Adaption „Schiller“ zur Musik von Michael Jacksons „Thriller“, oder kraftvollen orchestralen Klängen aus Haydns Paukenschlagsinfonie. Mit „Dream a Little Dream of me“, „Bushes and Briars“ oder „Black is the colour“ gab es vom Mittelstufen- sowie dem Oberstufenchor wunderschöne Melodien zu hören, bei denen auch Solisten wie Severin Kuffer, Sarah Därr, Simon Mennes und Katharina Huber aufhorchen ließen. Letztere übernahm übrigens neben Theresa Buchner und David Fehér auch eines der Soli im Purcell-Werk.

Was dieses Frühlingskonzert so einzigartig machte, das war – neben den tollen musikalischen Beiträgen – auch jenes charmante Detail, das sich das Musiklehrer-Team aus Markus Bartholomé, Rita Brunner und Martin Göbel speziell für diesen Abend ausgedacht hatte: Dass Schüler auch mal von einem Lehrer instrumental begleitet werden, das gibt es öfter. Dass jedoch auch Eltern mit musizieren, selbst „Ehemalige, Tanten, Nachbarn“, wie Rita Brunner die ausgesprochen unorthodoxe Orchesterbesetzung umschrieb – das gab es in der Form noch nie.

Sie alle hatten sich übrigens nicht lange bitten lassen, in Nullkommanichts habe man eine Menge Zusagen erhalten, erzählte Rita Brunner. „Das hat uns riesig gefreut.“ Und es war offensichtlich: Sie alle hatten dann auch richtig Spaß auf der Bühne. Ganz besonders deutlich wurde das bei einem Medley aus dem Musical „My Fair Lady“. Womit das Publikum die Musiker nach diesem letzten Stück vor der Pause belohnte, das hatte bereits etwas von Schlussapplaus. Auch die Musiker selbst wollten sich offenbar nicht so schnell von ihrem mitreißenden Stück trennen. Also gab es – ganz zur Freude des Publikums – die letzten My-Fair-Lady-Takte samt bombastischem Finale gleich noch ein zweites Mal. „Stellvertretend für alle Familienclans möchte ich mich bei Familie Pobitschka bedanken“, sagte Rita Brunner, denn diese Familie stand nicht nur mit mehreren Mitgliedern auf der Bühne, Elisabeth Pobitschka hatte auch das Plakat gestaltet. Und ihre Schwester Lucia übernahm auch mal eine Anmoderation an dem Abend, bei dem auch Maria Fahn und Steffen Weinbauer die Zuhörer mit interessanten Infos zu den vorgetragenen Stücken versorgten. Um die Technik kümmerte sich ein Team um Ferdinand Hermann-Rottmair, um die Logistik Robert Hellmich und der Rhythmus-Experte Helmut Lutz um alles rund ums Schlagwerk.

Hatte er beim Einstimmen der Instrumente zu Beginn des Konzerts noch vom „schönen Gesumse und Gesurre“ geschwärmt, bedankte sich Schulleiter Edmund Speiseder am Ende des Abends bei den Eltern: „Sie können stolz auf so tolle Kinder sein.“ Und was hatten die Chorsänger gleich nochmal im Annette-Humpe-Song „So soll es bleiben“ gesungen? „Alles passt perfekt zusammen“ – ein Textfragment, mit dem sich dieser Abend wunderbar zusammenfassen lässt.