Hilpoltstein
Ein ganz besonderer Titel für die FSG Hilpoltstein

20.04.2011 | Stand 03.12.2020, 2:54 Uhr

Hilpoltsteiner Meistermannschaft ohne einen Hilpoltsteiner: Johann Eberle aus Esselberg, Robert Neeck aus Nürnberg, Dieter Emmerling aus Thalmässing und Karl Schmidt aus Obermässing (von links) verhelfen der FSG zur Titelverteidigung in der Bezirksoberliga. - Foto: J. Münch

Hilpoltstein (HK) Mit nur einer Saisonniederlage hat die Sportpistolenmannschaft der FSG Hilpoltstein schon zum wiederholten Mal die Meisterschaft in der mittelfränkischen Bezirksoberliga gewonnen. Die schwierigen Umstände bereits vor Saisonbeginn machen diesen Titelgewinn aber ganz besonders.

Nicht einmal die größten Optimisten bei der königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft hätten es vor wenigen Monaten für möglich gehalten, dass die Sportpistolenmannschaft ihres Vereins wieder an der Spitze der höchsten Klasse in dieser Disziplin stehen würde. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte sogar die Auflösung der Hilpoltsteiner Erfolgsmannschaft gedroht, weil Rainer Leonhardt und Dieter Lutz keine Lust mehr auf die zusätzliche Belastung im Rundenwettkampfbetrieb hatten.

Karl Schmidt und Johann Eberle, die im Vorjahr den ersten und dritten Platz der Einzelwertung erreichten, wollten aber ihr Team unbedingt in der Bezirksoberliga halten und machten sich deshalb auf die Suche nach neuen Mannschaftskameraden. Fündig wurden sie beiden Gredinger – Schmidt kommt aus Obermässinger und Eberle aus Esselberg – zwar nicht in Hilpoltstein, aber immerhin im Landkreis Roth: Robert Neeck vom SV Schwand und Dieter Emmerling von der SG Thalmässing erklärten sich bereit, für die Sportpistolenmannschaft der FSG Hilpoltstein zu schießen.

Die erste Hürde war damit gemeistert, doch die zweite Hürde schien wirklich unüberwindbar. Aus der zurückgezogenen Mannschaft der SG Hartmannshof holte sich die KPSG Zirndorf die beiden besten Schützen, weshalb der Bezirksoberliga-Titel in dieser Saison so gut wie vergeben schien. "Eigentlich ging es für uns heuer nur um die Vizemeisterschaft", so Karl Schmidt. Und als ob es noch eines Beweises für die Zirndorfer Überlegenheit bedurft hätte, verloren die Hilpoltsteiner in der Hinrunde trotz ihrer bislang besten Saisonleistung.

Doch dann geschah das völlig Unerwartete: Zirndorf verlor nicht nur den Rückkampf bei der FSG, sondern anschließend auch noch in Schwabach, so dass die Hilpoltsteiner am vergangenen Freitag mit einem klaren Erfolg gegen Post SV Nürnberg die Titelverteidigung perfekt machten. Da half es den Zirndorfern auch nichts mehr, dass ihr Saisondurchschnitt um fast zehn Ringen über dem Hilpoltsteiner Ergebnis lag und dass sie gleich mit drei Schützen unter den besten fünf vertreten sind. Denn mit 22:2 Punkten heißt der Meister wieder Hilpoltstein, und der beste Einzelschütze heißt schon zum zehnten Mal hintereinander Karl Schmidt, der mit durchschnittlich 289,17 Ringen sogar das beste Ergebnis seiner Karriere erzielte.