Allersberg
Ein fröhlicher Kaplan nimmt Abschied

Christian Klein verlässt die katholische Pfarrgemeinde Allersberg – Viele Lobesreden

27.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Herzlicher Abschied: Pfarrer Peter Tontarra (rechts) überreicht seinem bisherigen Mitarbeiter, Kaplan Christian Klein, einen Korb zum Ende von dessen Dienstzeit in Allersberg. - Foto: Mücke

Allersberg (rm) „Abschied nehmen fällt schwer.“ Den Worten der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Christa Jahn konnten sich wohl viele Allersberger anschließen, die am Wochenende zur Verabschiedung von Kaplan Christian Klein in den Saal des Kolpinghauses gekommen waren.Die Abschiedsfeier eröffnete Pfarrer Peter Tontarra am Samstag vor dem Weltmissionssonntag, und Weltmissionssonntag heiße auch, über den Tellerrand hinauszuschauen und gleichzeitig die Gemeinschaft zu pflegen. Peter Tontarra, der durch den Nachmittag führte, freute sich über den zahlreichen Besuch.

Viele wollten eben Abschied nehmen von Christian Klein, der die Kaplanstelle in Allersberg einschließlich der Expositur Göggelsbuch und der Pfarrei Ebenried drei Jahre lang innehatte.

Schnell vergangen sei diese Zeit, meinte stellvertretender Bürgermeister Thomas Schönfeld in seiner Abschiedsrede. Grundlagenforschung wolle der scheidende Kaplan künftig betreiben, spielte Schönfeld auf das neuerliche Studium an, das Klein selbst, aber auch den Gläubigen in seinen zukünftigen Wirkungsstätten zugutekommen werde. Schönfeld dankte dem Kaplan für sein Wirken in der Marktgemeinde und wünschte ihm alles Gute für die Zukunft.

Vor allem in der Schule und bei Einweihungen seien sie sich über den Weg gelaufen, erzählte Pfarrer Hermann Dinkel von der evangelischen Kirchengemeinde. Und bei gemeinsamen Vorbereitungen sei man schnell zum Ziel gekommen. Einen „verzeihlichen Fehler“ habe er doch an Kaplan Klein entdeckt, sagte Dinkel schelmisch: die „fränkisch-oberpfälzische Sprachenverwirrung“, womit er auf Kleins Oberpfälzer Abstammung anspielte.

Klein habe das Wesentliche schnell im Blick gehabt, erkannte Hermann Dinkel an, der vor allem auch dessen faszinierendes Orgelspiel bewunderte, das er gerne zwischen zwei Schulgottesdiensten in kurzen Konzerten demonstrierte.

Immer sehr fröhlich sei Kaplan Klein in die Schule gekommen, erinnerte sich Rektorin Martina Scherbaum von der Sybilla-Maurer-Grundschule. Auch sie lobte die unkomplizierte Zusammenarbeit und kam auf weitere Vorteile und Wesenseigenschaften des Kaplans zu sprechen, wozu sie aber jeweils eine Verbindung zu Werken namhafter Komponisten herstellte und damit auch Verbindung zum Geschenk einer Klassik-CD herstellte.

Der katholische Kirchenchor unter der Leitung von Matthäus Pfaller und die junge Musikgruppe Klangfarben unter der Leitung von Gisela Decker und Heribert Riehl sorgten an dem Nachmittag für eine kurzweilige musikalische Umrahmung. Zu der Melodie „Von den blauen Bergen“ hatte Petra Schmidt-Lerzer einen Text verfasst und Xaver Deppner begleitete auf dem Akkordeon. Auch das Lied „Auf Wiedersehn und Dankeschön“ sang der Kirchenchor und entrollte dabei ein Transparent mit Kaplan Klein an der Orgel. Er war auch als Leiter des Kirchenchors während der Krankheit von Matthäus Pfaller eingesprungen. „Sei behütet auf deinen Wegen“ ließen die Mädchen von Klangfarben erklingen, denen Christian Klein eine Starthilfe als jugendlicher Chor zur Gestaltung von Gottesdiensten ermöglicht hatte.

Dass es nicht ganz so leicht ist, erneut ein Studium zu beginnen, ging aus einem kleinen Sketch hervor, bei dem Christa Jahn als Dr. Agneta Superhirn, Pfarrer Hermann Dinkel als Dr. Sixtus Siebengscheid, Pfarrer Peter Tontarra als Dr. Klerus Neunmalklug und Petra Schmidt-Lerzer als Dr. Sophia Intelligenzbestie das Gremium spielten, das über die Aufnahme des Doktoranden der Philosophie, Christian Klein, zu entscheiden hatten. Natürlich gab es am Ende trotz mancher Einwände keinerlei Gegenstimmen und manche Gedanken an die spätere Verwendung des späteren Doktors der Philosophie waren auch dabei. Ganz besonders angetan hatte es dem scheidenden Kaplan die Orgel, lobte auch Christa Jahn dessen famoses Orgelspiel und dankte ihm besonders für das Einspringen beim Kirchenchor. Gerne werde man sich an sein Wirken in Allersberg erinnern, dankte sie ihm für die drei Jahre Kaplanstätigkeit und hob dabei seine Verdienste in der Jugendarbeit und für die Ministranten hervor, derer er sich ebenso besonders angenommen habe und die ihm eigens ein Bild mit den Unterschriften aller Ministranten gefertigt hatten.

Mit seinem Oberpfälzer Humor habe er manches aufgefrischt, sagte Pfarrer Peter Tontarra mit launigen Worten, weil es zwischen ihm als gebürtigem Ostpreußen und dem oberpfälzischen Dialekt seines Kaplans doch manch scherzhafte und humorige Auseinandersetzung gegeben habe.

Spontane Predigten dauern meistens am längsten, ging es Christian Klein in seinen Abschiedsworten wieder humorig an, und dummerweise sei er auch einer, der sage, was er denke. Natürlich kam er auf die Orgel zu sprechen. Von den kleinen und großen Pfeifen redete er und der „größten Pfeife am Orgeltisch“, dass aber jede seinen Sinn habe für ein Konzert. Wichtig sei es, dass es in einer Gemeinde viele Organisten gebe, um zusammenzuwirken. Kaplan Christian Klein dankte für die drei Jahre in Allersberg, in denen es für ihn viel zu lernen gab und in denen er viele positive Erfahrungen habe machen können.