Kipfenberg
Ein edler Sud zum Jubiläumsjahr

Feierliche Bierprobe der Kipfenberger Prominenz vor dem morgigen Start des Limesfestes

03.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:28 Uhr

Kein Limesfest ohne süffiges Festbier: Die traditionelle Bierprobe fand am Dienstagabend im Römer- und Bajuwarenmuseum statt. Bürgermeister Christian Wagner, Limeskönigin 2015, Felicitas Regler, Limesfestwirt Franz Widmann, die designierte Limeskönigin Lena Kackstetter, Bräu Michael Gutmann und Sabine Biberger, Kipfenbergs stellvertretende Bürgermeisterin (von links) präsentierten den geladenen Gästen das Limesfestbier 2016. - Foto: Metzel

Kipfenberg (EK) Ein Tag noch, dann beginnt in KIpfenberg das Limesfest. Zur Feier des Jubiläums 750 Jahre Markt Kipfenberg dauert das Fest dieses Mal zwei Wochenenden. Den Auftakt machte im Vorfeld die Bierprobe am Dienstagabend.

Die Brauerei Gutmann lud zur Verkostung des Suds ins Römer- und Bajuwarenmuseum auf Burg Kipfenberg ein. Eine ausgewählte Gästeschar aus Kirche, Politik und Marktgemeinde sowie Vertreter der historischen Gruppen, die das Limesfest gestalten, konnte das Limesfestbier schon einmal testen.

Bürgermeister Christian Wagner sagte: "Unser Limesfest jährt sich heuer zum 48. Mal und für mich ist es nicht nur die sechste Kipfenberger Jahreszeit, sondern in diesem Jahr zu unserem 750-jährigen Jubiläum auch ein ganz besonderer Teil des Festjahres." Wagner erklärte auch Grundsätzliches zum Thema Bier: Bier aus dem Norden Deutschlands habe früher einen weitaus besseren Ruf gehabt als das aus den bayerischen Braustätten. Spätestens seit dem Erlass des Reinheitsgebots vor 500 Jahren habe sich der Ruf geändert. "Das beste Bier der Welt kommt nun mal aus Bayern", betonte der Bürgermeister. Der Familie Gutmann mit ihrer mehr als 300-jährigen Brautradition und Erfahrung sei es heuer wieder gelungen, ein hervorragendes Bier für das Limesfest zu brauen. Wagner bedankte sich "für die hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten Jahre".

Auch Bräu Michael Gutmann stieg tief in die Bier-Historie ein. Die Erkenntnis des antiken Schriftstellers Plutarch, wonach Bier unter den Getränken das nützlichste, unter den Arzneien die schmackhafteste und unter den Nahrungsmitteln das angenehmste sei, gelte bis heute, sagte er im Rahmen seiner humorvollen Bierpräsentation. Der Ursprung des Bieres liege im Zweistromland. Es sei mehr oder weniger durch Zufall entstanden, als die Sumerer bemerkten, dass ein von ihnen mit Wasser angesetzter Brotteig zu gären begann und das daraus entstandene Getränk eine berauschende Wirkung herbeiführte. Und Gutmann weiter: "Beim Pyramidenbau in Ägypten wurden die Arbeiter mit täglich einem Liter Bier für ihre Arbeit entlohnt. Bei dieser Affenhitze hätte das in Bayern nicht mal bis zur Brotzeit gereicht." Die Gewohnheit, die Arbeiter mit Bier zu entlohnen, sei heute in Brauereien noch festgeschriebene Praxis, "und so erhält jeder Mitarbeiter 78 Liter Bier im Monat gratis, den sogenannten Haustrunk".

Durch die häufigen Besuche von Julius Cäsar bei Kleopatra in Ägypten sei der edle Weizensaft schnell in Rom bekannt geworden. Entlang der Wege in die Provinzen seien zahlreiche Tavernen gegründet worden. "Dass die Römer ihre Feldzüge hier am Mittelpunkt von Bayern beendeten, ist nicht weiter verwunderlich, anscheinend wurde dazumal schon vortreffliches Bier gebraut, was den Anlass gegeben hat, hier ihre Lagerstätte für längere Zeit zu errichten."

Damit es ein zünftiges und schönes Limesfest werde, habe die Brauerei Gutmann einen besonderen Sud aus heimischem Braugetreide angesetzt. Der Bräu gab konkrete Anweisungen zur Verkostung des Festbieres: Die Tester sollten darauf achten, wie sich vorne auf der Zunge die dezente Malzsüße zeige, seitlich auf der Zunge die wohlwollenden Hopfenaromen hervortreten und beim Abtrunk oder spätestens im Magen der Reiz entwickelt werde, nochmals einen kräftigen Schluck zu nehmen. Die Stammwürze liege bei 13 Prozent und den Alkoholgehalt gab der Bräu mit 5,4 Volumenprozenten an.

"Leben Sie gesund, trinken sie in Maßen Bier, denn: Mäßig genossen ist Bier auch in größeren Mengen nicht schädlich", gab Gutmann den Gästen mit auf den Weg.

Nach dem Bieranstich durch Bürgermeister Christian Wagner konnten sich die Gäste bei deftigen Krustenbraten von der Qualität des Festbieres ausgiebig überzeugen.