Eichstätt
Die Bienen und die Kirche

Die ersten Tafeln des Bienen-Schöpfungsweges sind inzwischen angebracht

03.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:28 Uhr

Die Infotafel mit der Nachbildung der Ikone des Heiligen Ambrosius. Dompfarrer Josef Blomenhofer ist Pate der Tafel. - Foto: Edgar Mayer

Eichstätt (max) Viele Passanten bleiben erstaunt stehen und studieren die reichhaltigen Informationen über Bienen. Auf ungefähr 30 Schautafeln zwischen Herzogsteg und Franz Göpfert-Steg wird zu unterschiedlichsten Themen reichlich und ausführlich informiert, unter anderem über die Gestaltung bienenfreundlicher Gärten, die Welt durch Bienenaugen oder den Einfluss des Klimawandels auf diese Insekten.

Aber nicht nur am Altmühlweg werden die Tafeln angebracht, auch im Stadtgebiet wird man in Zukunft auf den Schöpfungsweg aufmerksam gemacht; so zum Beispiel am Residenzplatz, wo am Ende des Mortuariums des Doms und beim Eintritt in Eichstätts schönsten Platz nun Informationen über den Heiligen Ambrosius bereitgehalten werden.

Auf diesem soll sich laut Sage, als er noch ein Kind, ein Bienenschwarm niedergelassen haben. Die Bienen seien gar in den Mund des Kindes gekrochen und hätten ihn mit Honig genährt. All dies wurde als ein Zeichen Gottes und Hinweis auf die große Zukunft des Kindes gedeutet. Deshalb wird Ambrosius meist mit einem Bienenkorb abgebildet.

Bienen werden wegen ihres seit jeher wertvollen Honigs und wegen des Wachses, dem über Jahrhunderte einzigen Material für die Kerzenherstellung, im Gesang des Exsultet in der Osternacht geehrt, und gelten als Symbol des Fleißes.

Mit der Biene, so ist es auf der Tafel weiter zu erfahren, haben viele Heilige in der katholischen Kirche im Laufe der Jahrhunderte Erfahrung gemacht. Bereits die Bibel berichtet viel über den Fleiß, den Ordnungssinn, die Sauberkeit, aber auch den Gehorsam und den Gemeinschaftssinn der Biene. Das Leben der Biene war daher Vorbild für das klösterliche Leben.

Auch in monumentalen Bauwerken, wie dem Petersdom in der Ewigen Stadt Rom, ist die Biene verewigt. Im Zuge der Bautätigkeit des Papstes Urbans VIII. fanden die Bienen Einzug ins päpstliche Wappen.

Die Schautafel am Eingang des Residenzplatzes ziert nun eine Ikone. Diese stammt von Maria Schünemann, die seit geraumer Zeit in Rupertsbuch lebt und sich der Ikonenmalerei verschrieben hat. Sie ist Schülerin der bekannten Ikonografin Maria Theresia von Fürstenberg. An der Tafel ist nur eine Nachbildung zu sehen. Wo das Original gezeigt wird, ist noch offen.

Stifter der Solnhofer Platte ist Roland Mayer-Regler, Freund, Mäzen und Mitunterstützer des Projekts.