Beilngries
Ein Dämpfer, der keiner bleiben muss

Radwegenetz: Beilngries kommt bei Förderprogramm nicht zum Zuge, stellt aber neuen Antrag

20.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:23 Uhr
Beliebt bei Radfahrern sind in der Großgemeinde Beilngries nicht nur die Wege am Main-Donau-Kanal (hier im Bild), sondern auch die Teilstücke des Altmühltalradwegs. Bei Letzterem möchte die Stadt von einem Förderprogramm profitieren. −Foto: Nusko (Archiv)

Beilngries - Einiges in Bewegung ist auf Beilngrieser Gemeindegebiet, was den Ausbau des Radwegenetzes anbelangt. Nun musste man aber einen Dämpfer hinnehmen, wie bei der Stadtratssitzung am Mittwochabend zu erfahren war. Allerdings gibt es einen Alternativ-Ansatz.

Konkret ging es um die Maßnahmen, die Beilngries zur Aufwertung des Altmühltalradwegs für das Förderprogramm "Ausbau und Erweiterung des Radnetzes Deutschland" angemeldet hatte. Kurz vor Weihnachten erhielt die Stadt dann ein Schreiben vom Bundesamt für Güterverkehr, das definitiv nicht das Christkind unterzeichnet hatte - es handelte sich um einen Ablehnungsbescheid. Dieser enthielt aber zumindest den Hinweis, dass man es noch über das Sonderprogramm "Stadt und Land" versuchen solle. Und genau diesen Vorschlag unterbreitete die Verwaltung nun dem Stadtrat. Acht Maßnahmen sollen für letzteres Förderprogramm angemeldet werden: eine Fahrradraststation am Parkplatz nahe der Bühler-Halle, eine Beschilderung von diesem Parkplatz bis zum Haus des Gastes, Fahrradgaragen am Parkplatz des ehemaligen Amtsgerichts, eine Aufwertung der Raststation unterhalb von Kirchanhausen sowie jeweils die Sanierung der Radwege von Kottingwörth in Richtung Grögling, von Kottingwörth in Richtung Flugplatz, von Beilngries in Richtung Kinding und des Kindinger Anteils zwischen Beilngries und Kinding.

Bedenken für das Teilstück von Beilngries nach Kirchanhausen trug Stefanie Schmidtner (CSU) vor. Der Weg sei für E-Bike-Fahrer auch jetzt schon nutzbar - und er sei beliebt als Laufstrecke für Jogger. Für Letztere wäre ein Ausbau mit Voll-Asphaltierung eine Verschlechterung, so Schmidtner.

Georg Harrer (CSU) verwies derweil darauf, dass es grundsätzlich gut sei, dass verschiedene Förderprogramme zur Verfügung stehen - allerdings hätte diese unterschiedliche Zuschnitte und so passe sicher nicht alles, was beim ersten Versuch sinnvoll war, jetzt auch in das Programm"Stadt und Land" hinein. Zudem gab Harrer zu bedenken, dass in diesem Förderprogramm die Mittel ebenfalls nicht unerschöpflich sein dürften und die Stadt hier bereits zwei Projekte zur Aufnahme eingereicht habe. Es gelte zu verhindern, dass man sich letztlich selbst Konkurrenz macht, wenn immer noch mehr angemeldet wird. Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) sagte, dass es nur um eine Antragstellung gehe und natürlich damit zu rechnen sei, dass nicht alle Vorhaben auch tatsächlich bewilligt werden. Von der Hand zu weisen seien Harrers Bedenken aber nicht, merkte Stadtbaumeister Thomas Seitz an. Bei "Stadt und Land" dürften die Fördermittel ebenfalls nicht für alle gewünschten Maßnahmen reichen - und der Förderstelle sei dann sicher an einer möglichst gleichmäßigen Verteilung auf die Regionen gelegen. Wenn man als Kommune nun sehr viel anmelde, könnte es passieren, dass nur einzelne Vorhaben ausgewählt werden, ohne dass man Einfluss darauf hat, welche.

Als Kompromiss einigte sich der Stadtrat darauf, erst noch abzuwarten, bis die Rückmeldung von der Förderstelle zu den zwei bereits gestellten Anträgen (Kevenhüll/Oberndorf sowie Wolfsbuch/Zell) kommt - und anschließend den Antrag für das Vorhaben-Paket am Altmühltalradweg zu stellen. Dieser Beschluss erfolgte einstimmig.

DK

Fabian Rieger