Schrobenhausen
Ein Blick hinter die Kulissen

SZ TRIFFT Gelegenheitsschauspieler Daniel Mayr

18.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:03 Uhr

Daniel hatte bei „Dahoam ist Dahoam“ eine kleine Sprechrolle ergattert. „Den Text hab ich so richtig gelernt“, erzählt er - Foto: Sailer

Schrobenhausen (SZ) „Was ist denn mit dem los“ So lautete Daniels Mayrs erster Satz bei der bayerischen Soap „Dahoam is Dahoam“. Der Schrobenhausener durfte den Assistenten eines Kameramannes spielen. Beworben hatte er sich bei einem Casting in Dachau. Aus purer Neugierde.

„Viele denken ja, dass ,Dahoam is Dahoam’ eher etwas für Omas ist, aber eigentlich ist es überhaupt nicht langweilig“, findet Daniel Mayr. Die Serie sei einfach etwas Besonderes, weil sie eben so bayerisch sei und man sich „total gut mit den Geschichten identifizieren kann“.

Einige Wochen nach seiner Bewerbung kam ein Anruf, ob er denn für eine kleine Rolle nach Dachau kommen könne. Daniel sagte sofort zu. Das Fernsehen hat ihn schon immer fasziniert.

Davon zeugt auch sein Beruf, momentan arbeitet er bei einem Medienunternehmen in Pfaffenhofen, das unter anderem Kinospots dreht. Nach seiner Ausbildung zum Fachinformatiker hatte er hier schon einmal gearbeitet. Anschließend zog es ihn in die Fernsehstadt Köln, wo er bei Brainpool als Assistent bei der Produktionsleitung arbeitete. Brainpool produziert unter anderem für Stefan Raab, und Daniel Mayr aus Schrobenhausen war mittendrin. Viel Kontakt habe er zu Stefan Raab allerdings nicht gehabt, erzählt Daniel Mayr, aber er habe ihn gesehen und hin und wieder ein paar Worte mit ihm gewechselt. Ein halbes Jahr blieb Daniel in Köln, dann kam er wieder zurück. Warum, bei so einem tollen Job? „Schrobenhausen ist halt irgendwie doch mein Dahoam“, meint Daniel lachend.

Als Daniel Mayr endlich seinen ersten Drehtag bei „Dahoam is Dahoam“ hatte, sei er schon sehr gespannt gewesen. Auf dem Parkplatz des Studios habe er gleich Christine Reimer entdeckt, die aus Mitterscheyern kommt und in der Soap Monika Vogl spielt. „Christine Reimer war sehr nett und hat mir gleich alles gezeigt und mich den anderen Schauspielern vorgestellt“, erzählt Mayr. Dann ging es zu den Kostümen, in die Maske und zur Textprobe. Daniel hatte nämlich eine kleine Sprechrolle ergattert. Als Assistent eines Kameramannes durfte er tragen helfen und hin und wieder etwas kommentieren. „Es war schon mehr als nur im Hintergrund dastehen, obwohl ich nicht allzu viel zu sprechen hatte“, meint er.

Die Atmosphäre am Set ist ihm hängen geblieben. Daniel Mayr erzählt von den Schauspielern, die sehr nett und offen gewesen seien, und irgendwie fühlte es sich an wie eine kleine Familie. „Einmal hat das Handy von einem Schauspieler beim Dreh geklingelt, das war ein absolutes No-Go. Der musste dann am Abend einen Kasten Bier ausgeben.“

Dass Fernsehen nicht so ist, wie es scheint, hat Daniel an seinen Drehtagen auch erfahren müssen. Das Fleisch beim Metzger sei nicht echt, es gebe keinen wirklichen Kirchturm und es wird auch nicht chronologisch gedreht. „Dahoam is Dahoam“ dreht immer sechs Wochen vor der Aussendung, da ist es mit den Jahreszeiten manchmal recht schwierig. „Wir haben im August für Oktober gedreht“, erzählt Daniel, „und wir mussten Jacken anziehen im August und – wir haben dermaßen geschwitzt. . .“

Gerne würde Daniel Mayr mehr Zeit in die Schauspielerei investieren, aber ihm fehlt die Zeit. Dabei hatte er sogar schon das Angebot, bei der Krimiserie „Der Alte“ mitzumachen. Daniel hätte einen Mörder spielen sollen. „Leider hatte ich damals keine Zeit“, meint er bedauernd. Vielleicht klappt es ja ein andermal. „Ich bin ja erst 22 Jahre alt“, sagt Daniel Mayr, „ich habe noch Zeit, und da ergibt sich bestimmt mal was“, sagt er.