Wolnzach
Ein "Ausreißer-Jahrgang"

Kein Schülerrückgang mehr an der Grundschule – aber dafür an der Mittelschule

11.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:05 Uhr

 

Wolnzach (WZ) Nach den sinkenden Zahlen in den vergangenen Jahren verzeichnet die Wolnzacher Grundschule im kommenden Schuljahr mit 113 Abc-Schützen wieder einen Schülerzuwachs – nämlich auf knapp 400 Kinder. Ganz anders als die Mittelschule: Hier setzt sich der Schülerrückgang fort.

Ganz geknackt wurde die 400er Grenze nicht: 398 Schüler werden ab morgen in der Wolnzacher Grundschule die Schulbank drücken. Das war zumindest der gestrige Stand, den Rektorin Ute Zellhöfer bekannt gab – unter Vorbehalt. „Erfahrungsgemäß ist da nämlich immer noch Bewegung drin“, sagt sie. Fest steht aber, dass heuer der Trend der sinkenden Schülerzahlen unterbrochen wird, der sich in den vergangenen Jahren auch an der Wolnzacher Schule bemerkbar gemacht hat. Die Zahl der Buben und Mädchen ist sogar wieder leicht gestiegen: nämlich von 387 im Vorjahr auf jetzt 398. Damit ist Wolnzach nach wie vor die größte Grundschule im Landkreis.

Der Zuwachs liegt vor allem an den Abc-Schützen, die heuer ein vergleichsweise starker Jahrgang sind: 113 Erstklässler stehen vor ihrer Einschulung – im Vorjahr waren es 97 gewesen. Allerdings handelt es sich laut Ute Zellhöfer heuer um einen „Ausreißer-Jahrgang“. Ein Blick in die Fünfjahresstatistik sagt ihr, dass in den nächsten Schuljahren die Zahl der Abc-Schützen wohl nicht mehr über 100 liegen wird. „Wir werden mittelfristig wohl künftig immer vier erste Klassen haben.“ Das ist heuer anders: Mit den 113 Schulanfängern können fünf Klassen gebildet werden. Damit ist die erste Jahrgangsstufe die einzige, die fünfzügig verläuft, in allen anderen Stufen gibt es vier Klassen.

Dass in diesen durchschnittlich 23,4 Schüler sitzen, ist laut Zellhöfer nicht nur ein normaler Durchschnitt. „Für eine so große Schule wie unsere ist das sogar gut“, sagt sie. „Gut“ ist es nach ihren Angaben auch mit dem Stundenplan gelaufen, der jetzt fertig ist – „soweit keine größeren Katastrophen mehr passieren“. Somit stehen auch Klasseneinteilung und Lehrer fest; die entsprechenden Listen hängen seit gestern an der Eingangstüre der Schule aus.

Einigen Wechsel gibt es im Kollegium, das sich Ende des vergangenen Jahres von zwei langjährigen Lehrerinnen verabschiedet hat: Ingeborg Boeck und Ulrike Eibner sind in den Ruhestand gegangen. Neu beziehungsweise wieder an die Schule kommen Judith Leppmeier, Monika Able und Marion Mantej, die Fachlehrer Maria Just, Sabine Kolb, Elisabeth Stanglmayr, Susanna Juretschka sowie die beiden Lehramtsanwärterinnen Claudia Penker und Sonja Frey.

„Wieder weniger Schüler“, das meldet Rektor Albert Raucheisen zum Schulstart an der Wolnzacher Mittelschule: War die Zahl hier im Vorjahr schon deutlich auf 154 zurückgegangen – unter anderem auch durch die verstärkte Abwanderung in den M-Zug oder den Wirtschaftsschulbereich – so ist der Stand heuer erneut auf 135 Kinder und Jugendliche gesunken. „Wir haben damit eine Klasse weniger“, so Raucheisen. Man habe es gerade noch geschafft, sieben Klassen bilden zu können – „zum Glück“, sagt der Schulleiter, „denn wir lagen nur knapp über der Teilungsgrenze“. In der fünften und sechsten Jahrgangsstufe gibt es zwei Klassen, in den Stufen sieben bis neun jeweils eine Klasse.

„Gut dabei“ ist man laut Raucheisen, was die Unterrichtsversorgung betrifft. Es sei sehr erfreulich, dass kein Fach wegfallen müsse, weil man es nicht anbieten könne. Weiter ausgebaut ist zudem die Zusammenarbeit mit Rohrbach im Mittelschulverbund: Neben evangelischer Religion und Ethik werde heuer neu das Fach Wirtschaft gemeinschaftlich angeboten. Während die Wolnzacher Schüler für Religion und Ethik wie schon bisher nach Rohrbach pendeln, können Rohrbacher Schüler für den Wirtschaftsunterricht nach Wolnzach kommen. An den Kinderhort abgetreten hat die Mittelschule übrigens einen Klassenraum im Schulanbau am Haus des Marktes. „Mit einer Klasse weniger ist das machbar“, meint Albert Raucheisen, auch wenn man „räumlich gesehen kein Zuviel“ habe.

Eine „logistische Leistung“ sei heuer wieder das Erstellen des Stundenplans gewesen, vor allem weil viele Lehrkräfte nur stundenweise an der Schule unterrichten und auch noch an anderen Orten eingesetzt sind. In den Ruhestand gegangen sind die langjährigen Lehrkräfte Alfred Beck, Marlene Ottowitz und Josef Meyer; nicht mehr an der Schule sind außerdem Peter Roith sowie Denis Ucar. Neue Kollegen kommen im Fachlehrerbereich mit Severin Volkmar, Michael Rinner, Katharina Ertel und Susanna Juretschka.