Ingolstadt
Ein Anbau als bedeutungsvoller Schritt

Mit dem erweiterten Medizinmuseum und den Projekten auf dem Gießereigelände steht Ingolstadt vor einem Imagegewinn

24.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:34 Uhr

„Ein völlig neues Entrée“: Prof. Ludwig Wappner, der Vorsitzende des Gestaltungsbeirats, zeigt den Museumsanbau - Foto: Rehberger

Ingolstadt (DK) Das Gießereigelände beherrscht derzeit die Schlagzeilen. Dabei steht auch auf der anderen Seite der Altstadt ein Bauprojekt an, das die Ingolstädter Museenlandschaft nachhaltig verändern wird. Das Deutsche Medizinhistorische Museum bekommt den lange ersehnten Erweiterungsbau, der auf kleiner Fläche an der Anatomiestraße eine ganze Reihe von Funktionen erfüllen soll.

In keinem Plan ist das wohl so gut gelungen, wie bei dem Berliner Architekten Volker Staab, dessen Entwurf jetzt einstimmig vom Gestaltungsbeirat genommen, ja, regelrecht gefeiert wurde.

Für Prof. Ludwig Wappner, den Vorsitzenden des Beirats, ist der Museumsausbau in dieser Form ein bedeutungsvoller Schritt. Er prophezeite Ingolstadt einen großen Imagegewinn. Mit Blick auf die architektonischen Pläne für das Museum für Konkrete Kunst in der Gießereihalle und dem Kavalier Dallwigk, der eventuell das Europäische Donaumuseum beherbergen soll, sagte Wappner: „Ingolstadt entwickelt etwas, was ihm überregionale Bedeutung verleihen wird.“

Der Exkurs habe sich sehr gelohnt, sagte Wappner. Sechs handverlesene Büros waren noch einmal mit Plänen für das Medizinhistorische Museum beauftragt worden. In die engere Wahl kamen die Entwürfe von Titus Bernhard (Augsburg) und eben Volker Staab. Zwischen der Alten Anatomie mit seiner Barockfassade und dem Komplex des Marienheims füllt er die Lücke, die durch den Abriss eines Wohngebäudes entstehen wird, mit einem Anbau, den eine Eloxalfassade zieren soll.

„Klein, aber fein“, lobt auch Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle die Pläne, die der Architekt für den komplett neuen Eingangsbereich des Museums vorsieht. „Alle Programmpunkte sind schon sehr gut ausgearbeitet“, freut sich Wappner über die Räume, die schon im Entrée einen Blick in den herausragenden Anatomiegarten bieten. Die Rede war von einem „Hybridhaus“, das auch die Museumschefin Marion Ruisinger als Nutzerin „sehr, sehr zufrieden“ stelle, wie Wappner verriet. Jetzt muss nur noch der Stadtrat den Plänen zustimmen.