Eichstätter Fasching hat begonnen – Theresa Redl und Michael Baumeister locken nach England

11.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr
Übernehmen am 14. Januar die Regentschaft über den Eichstätter Fasching: Theresa Redl und Michael Baumeister, die Tollitäten der FGE. −Foto: Marco Schneider

Eichstätt (EK) Ihre Liebe hat kurz vor dem Fasching 2010 begonnen, jetzt darf das Paar das närrische Zepter in Eichstätt schwingen: Am Freitagabend präsentierte die Faschingsgesellschaft (FGE) Theresa Redl und Michael Baumeister im festlichen Ambiente des Holzersaals in der Sommerresidenz als Prinzenpaar. Die beiden sind seit mehr als zehn Jahren das erste „echte“ Pärchen auf dem Faschingsthron.

Noch gut zwei Monate, dann schallt wieder regelmäßig ein „dreifach donnerndes Tsching-Bum-Trara“ durch das Altmühltal. Mittendrin: ihre Lieblichkeit Prinzessin Theresa II. und seine Tollität Prinz Michael II. Die beiden entführen die Eichstätter diesmal an die Themse. „London calling“ heißt es – dem Brexit zum Trotz. „Das ist doch in unserem Sinne, wir wollen losgelöst von Grenzen agieren, auf die Kultur schauen und nicht auf die Politik“, sagt FGE-Präsident Benjamin Nikol. Höchstens mit viel Witz und Humor auf die städtische Politik – denn die wird in den Thronreden der beiden Tollitäten am Eröffnungs- und am Hofball sicher eine Rolle spielen.



Davor habe sie aber jetzt keinen allzu großen Respekt, meint die 24-jährige Eichstätterin. Vielleicht komme das in der Aufregung dann noch ein wenig. Aus der Ferne kennt die gelernte Logopädin das schon recht gut: Die fünfte Jahreszeit ist für Theresa Redl, deren Vater Hermann Redaktionsleiter beim EICHSTÄTTER KURIER ist und deren Mutter Monika als Schulpsychologin am Staatlichen Schulamt arbeitet, kein unbekanntes Terrain. Seit 2009 steht jedes Jahr mindestens ein Ball im Terminkalender – vornehmlich der Eröffnungsball. „Das ist unser Mädelsabend“, sagt sie. Spätestens nach der Veröffentlichung der Prinzenpaarkarikatur in der Heimatzeitung ging im Freundeskreis das Gemurmel los – „aber ich habe es heftig abgestritten“, sagt Theresa und grinst. Das Geheimnis will halt wohl gehütet sein. Und das ist seit 13. Mai so: An jenem Tag hat die FGE bei Theresa angeklopft. „Innerlich habe ich sofort Ja gesagt“, erinnert sich die Absolventin des Gabrieli-Gymnasiums. Einmal Prinzessin, das sei halt doch ein „Mädchentraum“.

Nach ein paar Nächten der Überlegung stand es fest. Es sei aber auch von vornherein klar gewesen, „wenn, dann nur mit Michi“. Der 27-Jährige, dessen Eltern Maria und Georg beide bei der Bereitschaftspolizei arbeiten, hat sich dann nicht lange bitten lassen, auch wenn er bis auf die Rosenmontagsbälle und zwei mehr oder minder kurze Visiten auf Eröffnungsbällen noch keine allzu großen Faschingserfahrungen hat. „Jetzt erlebe ich diese Zeit aber gleich einmal aus einer ganz anderen Perspektive“, sagt der in Gaimersheim arbeitende Entwicklungsingenieur; er ist auch aktives Mitglied der Landershofener Feuerwehr. Davon, dieses Mal – wie immer – mit dem Prinzenpaar richtig gelegen zu sein, ist Präsident Nikol überzeugt: „Die beiden harmonieren gut miteinander“, sagt er nach den ersten drei absolvierten Trainingseinheiten. Ein bisschen Vorerfahrung auf dem Parkett bringen Michael Baumeister und Theresa Redl außerdem ja auch schon mit. Zwei Tanzkurse haben sie schon gemacht, einen davon zusammen.

Jetzt heißt es in den kommenden Wochen kräftig trainieren, auch für die Garde, die für die kommende Saison in der gleichen Formation wie 2016 antritt. Dass das richtige englische Programm zusammenkommt, dafür sorgen heuer übrigens die Münchnerin Valerie Hense, eine „gute Tänzerin“ (Nikol) und Vierte bei den bayerischen Meisterschaften in Lateinamerikanischen Tänzen. Unterstützung gibt’s durch Benni Strobl und die Gardetänzerinnen Verena Hirsch und Sophia Vuletic, die einen zweiminütigen Part gestalten. Was dabei herauskommt, ist erstmals am Eröffnungsball zu bestaunen: Der findet heuer am 14. Januar statt.