Eichstätt
Eichstätt besiegt den "Heimstetten-Fluch"

Mattes-Elf feiert bei 5:2-Erfolg gegen den Abstiegskandidaten bereits den vierten Regionalliga-Sieg in Serie

03.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:18 Uhr
Nicht aufzuhalten: Eichstätts Atdhedon Lushi (rechts) hat mit seinem frühen Doppelpack großen Anteil am Sieg. −Foto: Traub

Eichstätt (HK) Es geht also doch!

Nachdem der VfB Eichstätt gegen den SV Heimstetten in drei Aufeinandertreffen in der Regionalliga Bayern nicht gewinnen konnte, feierte das Team um Trainer Markus Mattes am Samstag endlich einen Sieg. 5:2 stand es am Ende.

Damit setzten die Domstädter ihren Siegeszug weiter fort und verlängerten den "Goldenen Oktober" bis in den November. Die Tore zum vierten Sieg in Serie steuerten Doppelpacker Atdhedon Lushi, Philipp Federl, Fabian Eberle und Lucas Schraufstetter bei.

530 Zuschauer fanden am 18. Spieltag den Weg in das Liqui Moly-Stadion. VfB-Trainer Markus Mattes hatte seine erfolgreiche Elf zum Rückrundenauftakt im Vergleich zur Vorwoche auf einer Position verändert. Anstelle von Dominik Wolfsteiner verteidigte Sebastian Graßl auf der rechten Seite. Mattes nannte Wolfsteiners "Leistungen in den jüngsten beiden Spielen" als Grund für diese Entscheidung. Nicht zum Kader gehörte Christian Heinloth, der im Training den Ball aufs Auge bekommen hatte. "Da wollten wir kein Risiko eingehen", sagte Mattes.

Bei wunderschönem Herbstwetter machte Lushi sogleich da weiter, wo er vor einer Woche aufgehört hatte: mit dem Toreschießen. Der 26-Jährige vollstreckte bereits in der siebten Minute mit der allerersten Chance ein Zuspiel von Philipp Federl zum 1:0. Dass der zweikampfstarke Federl im Mittelfeld aber nicht nur die "Drecksarbeit" verrichtet, zeigte er eindrucksvoll in der 29. Minute, als Eberle eine Freistoß-Flanke von Spielführer Benjamin Schmidramsl querlegte und er zum 2:0 einschoss. Der Sekundenzeiger hatte sich noch nicht einmal gedreht, da stand es schon 3:0. Eberle war im Sechzehnmeterraum vor Torwart Maximilian Riedmüller an den Ball gekommen, konnte jedoch nicht abschließen. Er zögerte und zögerte - und flankte schließlich punktgenau auf den eingelaufenen Lushi, der mühelos einköpfte. Nach einem Foulspiel von Schmidramsl an Tim Schels verwandelte Lukas Riglewski (42.) den fälligen Foulelfmeter sicher zum 1:3-Anschlusstreffer und brachte die Gäste zurück in die Partie. Kurz zuvor musste Graßl bereits in höchster Not auf der Torlinie klären. "Es war ein aufregendes und intensives Spiel", stellte Gäste-Trainer Christoph Schmitt nach der Partie fest und meinte: "Das Resultat hätte auch 7:5 lauten können. " Denn auch nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter. Zunächst verstolperte Alexander Spitzer den Ball, Julian Kügel legte sich jedoch das Spielgerät zu weit vor - und den anschließenden Heber von Federl (46.) köpfte Yannick Günzel von der Linie. Auch auf der Gegenseite musste erneut Graßl (55.) einen Schuss von Schels von der Torlinie wegschlagen. Nach einer Stunde Spielzeit foulte Luca Beckenbauer, ein Enkel von "Kaiser Franz", Kügel regelwidrig im Strafraum und Eberle erhöhte aus elf Metern zum 4:1. Damit war die Partie aber noch immer nicht gänzlich entschieden, denn nur zwei Minuten später konnte erneut Riglewski (62.) mit einem schönen Schlenzer aus kurzer Distanz auf 2:4 verkürzen. Den Deckel drauf machte dann der eingewechselte Lucas Schraufstetter (72.), der eine weite Flanke von Federl per Aufsetzer zum 5:2 einköpfte. Fünf Minuten vor dem dem Ende der regulären Spielzeit konnte sich VfB-Keeper Felix Junghan noch einmal auszeichnen, als er im Eins-gegen-Eins gegen Riglewski der Sieger blieb. In der 90. Minute musste abermals Graßl auf der Linie klären. Und mit dem Schlusspfiff schoss Kügel knapp am linken Pfosten vorbei.

"Nach einem denkbar ungünstigen Start durch einen individuellen Fehler waren wir gut in der Partie und hatten unsere Momente. Ich glaube, dass ein Trainerkollege trotz eines drei Tore Vorsprungs selten so unruhig agiert hat, weil er wusste, dass wir immer wieder zu Gelegenheiten kommen werden", fasste Schmitt zusammen und meinte: "Aber das war sinnbildlich für unsere bisherige Saison: Wir spielen ordentlich Fußball, verwerten die Chancen aber nicht eiskalt genug. "

Markus Mattes pflichtete den Ausführungen Schmitts in weiten Teilen bei und sagte bei der Pressekonferenz: "Wir wussten, dass Heimstetten eine junge Mannschaft hat. Deshalb wollten wir ihr über die Zweikämpfe die Schneid abkaufen und ihren guten Spielaufbau unterbinden. Der Plan ist auch einigermaßen aufgegangen. Allerdings haben wir es nicht geschafft, Ruhe ins Spiel zu bringen. "

Der VfB, der seinen aktuellen achten Tabellenplatz festigen und den Vorsprung auf die kritischen Plätze 13 Zähler ausbaute, muss nächste Woche beim Tabellenvorletzten SV Schalding/Heining antreten. Der SV Heimstetten erwartet ebenfalls am Samstag den starken Aufsteiger TSV Aubstadt.

Norbert Dengler