Gestern
Effenbergs Formkurven

07.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Gestern war Stefan Effenberg beim FC Ingolstadt zu Gast, um den Bundesliga-Neuling zu bewerten. Für die Schanzer eine Premiere im jährlichen Spiel um Experteneinschätzungen und Promi-Prognosen zur neuen Saison. Effenberg und sein im eigenen TV-Truck angereistes „Sky“-Team wurden von den Klubverantwortlichen hofiert und herumgeführt, Interviewwünsche bereitwillig erfüllt.

Man will ja schließlich einen guten Eindruck hinterlassen. Bleibt nur die Frage, wie nun die Beurteilung des „Tigers“ ausfällt und wie sie zu bewerten ist? Ob er den Ingolstädtern den Klassenerhalt zutraut, darauf wollte sich der einstige Bayern-Profi im Gespräch mit unserer Zeitung nämlich nicht festlegen – der Bundesliga-Check mit der Tabellenprognose wird ja erst noch gesendet.

Analysiert „Effe“, der seit 2012 die Fußballlehrer-Lizenz besitzt, also knallhart oder können seine einstigen Weggefährten Thomas Linke und Michael Henke mit Sympathiepunkten rechnen? Orientiert sich Effenberg an den wenigen Spielerverpflichtungen und der Bundesliga-Unerfahrenheit des FCI oder kann ihn der Klub auch mit dem viel beschworenen Teamgeist beeindrucken? Effenberg, der sich gestern sehr nett und umgänglich gab, kennt sich ja mit Formkurven und -schwankungen aus, ob in seiner aktiven Karriere oder danach. Der 46-Jährige weiß, wie nahe Sieg und Niederlage beieinander liegen, ob im Champions-League-Finale oder bei „Schlag den Star“.

Und das trifft letztlich auch auf den Bundesliga-Check zu. In der vergangenen Saison lag Effenberg nämlich mit seiner Abschlusstabelle komplett daneben. Nur eine Position hatte er richtig getippt – die von Absteiger SC Paderborn. Der FCI kann „Effes“ Urteil also getrost entgegensehen – es ist wie ein Blick in die Glaskugel. Oder war der „Tiger“ 2014 einfach nicht in Form? Gottfried Sterner