Pfaffenhofen (oex/kvr) Eigentlich hatte sich der Eishockey-Bayernligist EC Pfaffenhofen wie immer auf zwei Duelle am Wochenende eingestellt, doch diesmal wird daraus nichts. Das für Freitagabend angesetzte Heimspiel gegen den EC Bad Kissingen fällt aus, die Unterfranken haben gestern Abend ihre Mannschaft aus der Bayernliga zurückgezogen. Damit treten die Eishogs nur am Sonntag an, ab 17 Uhr sind sie dann zu Gast beim ESC Dorfen.
Seit Monaten schwelt in Bad Kissingen ein Streit mit dem Halleneigner, gestern Abend zog der Verein die Reißlinie: Die Wölfe ziehen sich aus der Bayernliga zurück, treten nicht mehr an. Das bestätigte ECP-Abteilungsleiter Alexander Dost. Welche Auswirkungen das für die bereits absolvierten Partien und die ausstehenden Spiele genau hat, wird der Bayerische Eissport-Verband erst noch bekannt geben. "Es ist sportlich immer schade, wenn sich eine Mannschaft zurückzieht", sagte Dost gestern. Zu den genauen Vorfällen will und kann er sich nicht äußern, "aus der Ferne ist das einfach nicht möglich". Klar ist: Die Bad Kissinger konnten keine Heimspielstätte aufweisen, mussten bisher nahezu alle Begegnungen auswärts bestreiten. Im Hinspiel gegen den ECP wichen die Wölfe nach Haßfurt aus, zuletzt gegen Geretsried zog das Team sogar ins hessische Lauterbach um. Bad Kissingen stieg in der Saison 2017/18 in die Bayernliga auf, vergangene Saison kam das Team auf Rang vier. Bis zuletzt waren die Wölfe Letzter. Auf der Facebook-Seite des Vereins prangt ein Foto mit den Worten: "Gekämpft bis zum bitteren Ende. Danke für die letzten Jahre an alle Fans, Spieler und Sponsoren."
Der ECP wird den kurzfristig spielfreien Tag für ein Training nutzen. "Wir bereiten uns nun auf Dorfen vor", sagte Dost noch gestern Abend. Am Sonntag nämlich steht für den ECP wie gewohnt ein Spiel auf den Programm. Gegen den ESC siegte der ECP in der Hinrunde, doch die Voraussetzungen, den Erfolg zu wiederholen, stehen dieses Mal weniger gut. Hatte ECP-Coach Chris Heid damals bis auf David Felsöci seinen kompletten Kader zur Verfügung, ist die Personalsituation nun deutlich angespannter. Denn neben Felsöci werden auch Marko Babic und Nico Kroschinski, der mehrere Wochen ausfallen wird, weiterhin fehlen. Damit sind derzeit drei von sechs Stürmern der ersten zwei Angriffsreihen außer Gefecht. Dazu gesellt sich mit Timo Jüngst (krank) noch ein Verteidiger. Ausfälle, die beim Aufsteiger, der ohnehin nur über einen kleinen Kader verfügt, kaum zu verkraften sind. Umso erstaunlicher, dass die Pfaffenhofener Rumpftruppe zuletzt mit den Siegen gegen Klostersee und Erding aufhorchen ließ.
Auch beim Sonntagsgegner läuft es nicht rund. In Dorfen hatte man sich deutlich mehr erhofft, als den zwölften Tabellenplatz, der derzeit zu Buche steht. Ebenfalls immer wieder von Ausfällen geplagt, warten die Eispiraten seit fünf Spielen auf einen Sieg. Der Tscheche Lukas Miculka, seit Jahren Dreh- und Angelpunkt, kann nach einer schweren Verletzung aus der Vorsaison immer noch nicht eingesetzt werden. Seine Position nimmt heuer sein Landsmann Martin Saluga ein, der mit 16 Punkten nach Thomas Vrba (20 Punkte) zweitbester Scorer des Teams ist. Trotz der Ausfälle konnte Trainer Randy Neal dank eines im Vergleich zu den Eishogs deutlich größeren Kaders zumindest immer drei komplette Blöcke an den Start bringen. So werden die Dorfener sicherlich darauf hoffen, mit einem Heimsieg gegen den langjährigen Kontrahenten wieder in die Spur zu finden, während die Eishogs trotz aller Probleme alles daran setzen werden, ihre gute Ausgangsposition in der Tabelle zu behaupten.
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