Ingolstadt (DK) Die von verschiedenen Stadtratsgremien bereits beschlossene Sanierung der Turnhalle an der Stollstraße fällt aus. Weil ein Neubau nun deutlich günstiger kommt, hat der Sportausschuss gestern Abend einen Grundsatzbeschluss für diese Variante getroffen. 2014 könnte die Halle stehen.
Alles zurück auf Start: Rund 400 000 Euro wollte die Stadt in die mehr als 50 Jahre alte Turnhalle an der Stollstraße investieren. Dafür sollten in diesem Sommer die Sanitäranlagen und Umkleiden saniert werden. Als dann auch noch der Brandschutz überprüft wurde, kam der Schock. Nochmals rund 300 000 Euro wären dafür nötig gewesen. Da zieht die Stadt lieber die Notbremse, denn Fassade, Dach und Böden hätten auch irgendwann repariert werden müssen. Alles in allem wäre die Sanierung der maroden Halle also teurer als ein Neubau gekommen – und den strebt die Stadt für geschätzt 1,6 Millionen Euro nun an, wie der Sportausschuss gestern Abend mit einem Grundsatzbeschluss festlegte. Allerdings dürfte die Planung frühestens 2012 beginnen. Baubeginn an der Feselenstraße könnte 2013 sein.
Grundschulleiterin Evi Raith freut sich über den Grundsatzbeschluss: "Das ist ein Segen, der Neubau ist schon lange nötig. Glauben kann ich das aber erst alles, wenn der Spatenstich gesetzt wird." Jetzt müsse sie sehen, wie die Schule bis zur voraussichtlichen Fertigstellung der Halle im Sommer 2014 durchhalten kann. Denn bis dahin wird kaum mehr etwas in den alten Bau investiert.
Das Obergeschoss darf nicht mehr genutzt werden. "Da ist ein Raum für die Mittagsbetreuung, die muss ich jetzt in den Container umsiedeln", sagt Raith. Im Keller steht teilweise das Wasser. Die Duschen werden sogar ganz abgestellt. "In der Grundschule werden die nach dem Schulsport ohnehin nicht genutzt", sagt Raith. Die Hauptschule der Stollstraße halte ihren Sport in der modernen Paul-Wegmann-Halle ab.
Schwieriger wird es für Vereine, die an der Stollstraße trainieren. "Wir versuchen sie gerade umzusiedeln", sagt Sportamtsleiter Martin Diepold. Zwei Dinge erleichtern ihm die Arbeit: In Kürze ist die Halle an der Permoserstraße fertig. Außerdem erhält Ingolstadt ein Hallendrittel im Gymnasium Gaimersheim. Eventuell könnte auch was in der Kaserne frei sein. Der Standortälteste, Oberstleutnant Maximilian Lindner, signalisierte den Stadträten seine Gesprächsbereitschaft: "Da müssen wir den Einzelfall prüfen."
