Dukes auf Meisterkurs

10.05.2011 | Stand 03.12.2020, 2:50 Uhr

Touchdown nach dem zwölften Spielzug: Quarterback Travis Harvey brachte die Ingolstadt Dukes frühzeitig in Führung. - Foto: Mundt

München (DK) Inzwischen kann selbst Headcoach Eugen Haaf nicht mehr tiefstapeln! Die Ingolstadt Dukes haben sich in der American-Football-Bayernliga eindrucksvoll in die Position des Topfavoriten katapultiert.

Während Haaf vor Saisonbeginn noch darauf gehofft hatte, dass sein Team "möglichst vorne mitspielen" könne, hatten die Siege in der Vorbereitungspartie gegen den Bundesligisten Plattling Blackhawks (31:21) und im ersten Heimspiel gegen die Straubing Spiders (32:3) die wagen Hoffnungen auf einen möglichen Aufstieg – es wäre für Haaf und seine Truppe der vierte in Folge – weiter genährt.

Am Wochenende stand nun das richtungsweisende Duell bei den München Rangers, die als heißester Anwärter auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga gehandelt wurden, auf dem Spielplan. Und die Dukes nahmen die Hürde mit einem beeindruckenden 26:6-Erfolg, weshalb die Meisterschaft nun wohl in erster Linie über die Ingolstädter laufen dürfte. Doch bei Haaf herrschte nach dem Triumph nicht nur eitel Sonnenschein.

"Ich bin sogar etwas enttäuscht, weil wir sehr viel Raumgewinn hatten, aber dabei zu wenig Punkte gemacht haben", fand der ehrgeizige Coach ein Haar in der Suppe. Wobei er seinem Team aber auch zu Gute hielt, dass weitere Punkte durch einen sehr kleinlich leitenden Unparteiischen genommen wurden. "Insgesamt hat er 160 Yards Strafen gegen uns ausgesprochen, das ist doch sehr ungewöhnlich", wollte sich Haaf aber angesichts des Erfolges nicht weiter über den Referee auslassen.

Haaf stand – entgegen seiner ursprünglichen Ankündigung – doch wieder selbst auf dem Platz. Woher dieser plötzliche Sinneswandel kam? "Die Rangers haben kurzfristig mit Edis Kurbegovic einen kanadischen College-Spieler geholt. Um den wollte ich mich persönlich kümmern", schmunzelt Haaf. "Aber", so der Coach, "es hat auch so alles sehr gut geklappt, so dass das eigentlich gar nicht nötig war."

Schon nach zwölf Spielzügen gingen die Dukes durch Quarterback Travis Harvey in Führung. Diesem gelang ein weiterer Touchdown zum 18:0, nachdem Darren Harmon zwischenzeitlich auf 12:0 erhöht hatte. Erst danach waren die Münchner gegen die erneut sehr sichere Ingolstädter Defense durch Nationalspieler Max Macek zum ersten und einzigen Mal erfolgreich, Runningback Derrick Wilson sorgte schließlich für den 26:6-Endstand. Weitere Punkte ließen die Ingolstädter liegen, weil der ansonsten sehr sichere Kicker Markus Gmeiner zwei seiner vier Kicks nicht nutzen konnte.

Haaf freute sich nur nicht über die Tabellenführung, sondern auch über die Unterstützung der mitgereisten 200 Ingolstädter Fans. "Dass uns bei einem Auswärtsspiel mehr Fans unterstützen als die Heimmannschaft, macht mich schon ein bisschen stolz", freute sich Haaf. Am Sonntag, den 29. Mai (Beginn 15 Uhr), können die Fans ihr Team gegen die Burghausen Crusaders auf der Anlage des TV 1861 dann wieder zu Hause unterstützen – und vermutlich den dritten Saisonsieg bejubeln.