Neuburg
Jugendamt zeigt sich als Dienstleister

10.05.2011 | Stand 03.12.2020, 2:50 Uhr

Das Jugendamt will zeigen, dass es mehr tut, als nur zu verwalten. Hier stellen die Mitarbeiter Johann Kreutzer (v.l.), Gaby Plach-Bittl und Bernd Fürleger gemeinsam mit Landrat Roland Weigert die neuen Plakate vor. - Foto: Frank

Neuburg (kpf) "Die Leistungen, die das Jugendamt anbietet, sind gefragter denn je. Natürlich sind wir auch Eingriffsverwaltung, aber wir bieten auch Dienstleistungen und Hilfestellungen."

Landrat Roland Weigert hat sich das blaue T-Shirt mit der Aufschrift Jugendamt übergestreift, als er gemeinsam mit seinem Team die bundesweite Aktion "Das Jugendamt – Unterstützung, die ankommt" vorstellt. 22 Mitarbeiterinnen und sieben Mitarbeiter sind im Landkreis im Jugendamt tätig und gehen auch in die Familien. Das sind etwa zehn Prozent des gesamten Mitarbeiterstammes.

Das Jugendamt als Behörde, die den Leuten die Kinder wegnimmt, mit dieser Horrorvorstellung wollen Weigert und seine Mitarbeiter aufräumen. Diese Inobhutnahme kommt etwa ein Mal im Jahr vor, und dazu bedarf es eines richterlichen Beschlusses. Die Hauptarbeit sieht ganz anders aus. Da gibt es beispielsweise Gaby Plach-Bittl, die als mobile Familienberaterin bei den Betroffenen zu Hause das Gespräch sucht. Vorbeugen, beraten, Hilfestellungen anbieten, lauten die Arbeitsfelder, um wie Bernd Fürleger, stellvertretender Jugendamtsleiter, sagt, positive Lebensbedingungen für die Familien zu schaffen. "Wir wollen Vertrauen gewinnen und uns als Dienstleister verstanden wissen", betont der Landrat.

Was Jugendämter tun, davon wissen nur die wenigsten Menschen etwas Konkretes. Damit sich das ändert, wird das Amt mit Plakaten in Kindergärten, Schulen und Gemeinden werben. Am 31. Mai wird es im Foyer des Landratsamtes einen Aktionstag mit den Kooperationspartnern in der Jugendhilfe geben, zu dem die Bevölkerung eingeladen ist. Außerdem ist vom 31. Mai bis 17. Juni eine Ausstellung im Foyer des Amtes geplant.

Ein verbesserter Dialog mit dem Bürger ist das Ziel. Äußeres Zeichen ist der umgestaltete Wartebereich des Kreisjugendamtes, der freundliche, bürgernahe Atmosphäre ausstrahlen soll.