Ingolstadt
Düstere Zeiten für die Eventhalle

"Null Vorverkäufe" laut Geschäftsführer David Krebs

09.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:18 Uhr
Die Autokonzerte sorgten für Beschäftigung im Sommer. Sie rechneten sich laut David Krebs aber nicht für die Veranstalter. −Foto: Eberl/Hammer, DK-Archiv

Ingolstadt - Etwa bis Ende des Jahres reichen die Rücklagen der Eventhalle am Westpark in Ingolstadt noch.

"Dann wird es knapp", sagt Geschäftsführer David Krebs (Foto). "Es liegt alles brach. " Die Menschen hätten keine Lust in Hallen zu gehen - nun sind solche Veranstaltungen vorerst ohnehin nicht mehr möglich.

Die Aussicht für die Zukunft der Eventhalle sei gerade düster "wie bei allen Hallen", so Krebs. Es sei unklar wie und wann es wieder losgehen könne und vor allem, wann die Menschen keine Angst mehr haben werden, Veranstaltungen in Hallen zu besuchen. "Null Vorverkäufe" würde die Eventhalle zurzeit machen. Zwar gebe es immer ein paar Hartgesottene, die trotzdem kommen, aber die meisten Leute hätten großen Respekt vor dem Virus.

Von der Landesregierung habe die Eventhalle finanzielle Ersthilfen bekommen, sagt Krebs. Von der Stadt hätte sie keine zusätzliche finanzielle Unterstützung wegen Corona erhalten. Krebs' persönlicher Eindruck ist, dass das Kulturamt dafür nicht bereit ist. Die Eventhalle habe bereits mehrfach angefragt. Er rechnet mit keiner Unterstützung aus dem Corona-Fonds des Kulturamts. Ingolstadts Stadtsprecher Michael Klarner dagegen berichtet, der Eventhalle sei trotz nicht stattfindender Veranstaltungen die volle Höhe der ihr zugedachten Kulturfördermittel zugekommen. Krebs sagt außerdem, Eichstätt helfe seinen Veranstaltern, indem es Räume umsonst anbietet. Das würde sich Krebs auch in Ingolstadt wünschen. Wenn etwa der Festsaal mal umsonst zur Verfügung gestellt werde, würde das allen Veranstaltern gut tun, ist Krebs überzeugt.

 

Darin die Autokonzerte auf die Beine zu stellen, habe die Stadt den Veranstaltern zur Seite gestanden, berichtet Klarner. "Im Rahmen des Möglichen" habe sie versucht zu helfen, damit die Konzerte stattfinden können. Viele Städte würden solchen neuen Formaten in diesen Zeiten von vornherein eine Absage erteilen, betonte Klarner. Die Stadt Ingolstadt aber habe bei der Abstimmung mit den Behörden und somit bei der organisatorischen Vorarbeit Unterstützung geleistet. Die Autokonzerte sollten den Veranstaltern auch finanziell helfen.

Gerechnet haben sie sich laut Krebs aber nicht. "Dafür ist der Aufwand viel zu groß. " Krebs hat zudem bei den Picknickkonzerte im Freibad mitgewirkt. Die waren immerhin gut besucht, aber sind im Gegensatz zu den Auftritten in Hallen um einiges weniger rentabel. Trotzdem: "Es war gut, was zu machen. " Zumindest die Künstler seien froh gewesen, überhaupt wieder spielen zu können. Dennoch sei das Bild des dünn besetzen Zuschauerbereichs für sie wohl seltsam gewesen, sagt Krebs. Das neue Festival "Live im Tilly", das heuer hätte starten sollen und das Krebs mitbegründet hat, musste ebenfalls ins kommende Jahr verschoben werden. Dass es dann tatsächlich über die Bühne gehen kann, da wird Krebs "mit jedem Monat unzuversichtlicher". Wenn die Angst anhalte, werde die Veranstaltung wieder verschoben werden müssen.

Für November sind, bis auf die kirchlichen, alle Veranstaltungen in der Eventhalle abgesagt oder verschoben. Für Letztere behalten bereits gekaufte Tickets ihre Gültigkeit. Für wen etwa der Ersatz-Termin ungünstig liegt, der kann die Karten zurückgeben.

DK

Christine Zinner