Fürth
Duell der Enttäuschten

Abstiegskampf im Ronhof: SpVgg Greuther Fürth empfängt heute den TSV 1860 München – Löwe Weigl fällt aus

12.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:33 Uhr

Fürth (DK) Mit einem Derby-Erfolg gegen 1860 München will die SpVgg Greuther Fürth den ersten großen Schritt zum Klassenverbleib und zugleich zur Versöhnung mit den enttäuschten Fans machen. „Wir müssen die Leute für diesen Verein wieder begeistern“, sagte Trainer Mike Büskens.

Die in dieser Saison in der 2. Fußball-Bundesliga bis auf Rang 14 abgestürzten Fürther wollen sich mit einem Sieg heute (18.30 Uhr) gegen die Löwen (Platz 15) und eine Woche später in Aue (16) vorentscheidend von der Abstiegszone distanzieren. „Ich bin von den Jungs überzeugt“, sagte Büskens. „Angst brauchen wir nicht haben, aber wachsam sein.“ Fehlen wird den Franken der gesperrte Verteidiger Stephan Schröck. Auch Tom Weilandt kann wie beim 1:1 in Aalen wegen Muskelproblemen nicht mitwirken. Der Grund dafür ist eine Zahnentzündung, hieß es. Weilandt soll in der kommenden Woche ins Training zurückkehren.

Seit Anfang Oktober warten die Fürther auf einen Heimsieg, die Fans quittierten manch eine Vorstellung ihres Teams zuletzt mit Pfiffen. „Ich kann nur an die Geduld der Leute appellieren“, sagte Büskens, „wir werden die Situation nur gemeinsam meistern. Es ist Frust entstanden, und den gilt es abzubauen.“ In der Pflicht seien nun aber die Spieler. „Der Funken muss von uns überspringen.“

Fürth konnte von seinen jüngsten zwölf Auftritten nur einen gewinnen (sieben Unentschieden, vier Niederlagen). Die Münchner waren in ihren vergangenen zehn Spielen nur einmal siegreich (vier Unentschieden, fünf Niederlagen). Die Löwen gewannen allerdings die vergangenen drei Duelle gegen die Fürther. Ein Sieg wäre auch bitter notwendig. Denn die Sechziger stehen noch etwas mehr unter Druck als die Fürther. Schließlich trudelt 1860 München immer weiter in Richtung 3. Liga.

Trainer Torsten Fröhling hat zum bayrisch-fränkischen Derby personelle Probleme in der Offensive. Top-Torjäger Rubin Okotie fällt lange aus (Knie). Stephan Hain laboriert an einem Muskelfaserriss, genauso wie Ex-Kapitän Julian Weigl. Der 19-Jährige hat sich gestern im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und fällt zwei Wochen aus. Der Spanier Rodri und Jungprofi Marius Wolf sowie U 21-Spieler Mulic sind nach ihren alten Verletzungen noch nicht richtig fit. Dafür baut Fröhling weiter auf den Doppeltorschützen der 2:3-Niederlage gegen Sandhausen, Gary Kagelmacher. „Gary reißt alle mit“, sagt der Löwen-Trainer. „Er hat seine Sache gut gemacht. Auf dieser Position haben wir eine Baustelle weniger.“ Aber auch Kagelmacher sieht die Schwere der Partie: „Fürth ist in einer genauso schwierigen Situation wie wir.“ Trotzdem will er mit seinen Teamkollegen heute „mindestens einen Punkt“ holen.

Fürths Trainer Mike Büskens erwartet Abstiegskampf pur. „Es wird ein intensives Spiel, ein Fight auf Biegen und Brechen.“ Doch mit einem Sieg könnten sich die Fürther bereits einiger Abstiegssorgen entledigen. „Wir haben schon am Freitag die große Chance, uns von da unten zu lösen“, sagt Manager Michael Mutzel im „kicker“. Trotzdem hat das Kleeblatt einen Antrag für die 3. Liga gestellt. Der Abstiegskampf ist bei diesem Spiel also ein ständiger Begleiter.