Ingolstadt
Drei Punkte fest eingeplant

ERC Ingolstadt empfängt heute Abend Schlusslicht Schwenninger Wild Wings

18.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:00 Uhr
Es hat nicht gereicht. Die Düsseldorfer EG schlagen den ERC Ingolstadt mit 3:2. −Foto: Johannes Traub

Ingolstadt (DK) Der ERC Ingolstadt steht nach einem anstrengenden Wochenende in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit zwei Partien gegen Top-Teams vor der nächsten Aufgabe: Heute Abend (19.30 Uhr) empfangen die Panther die Schwenninger Wild Wings. Gegen das Schlusslicht werde es nicht einfacher, warnt Trainer Doug Shedden.

38 Sekunden vor Spielende bemerkt Maury Edwards den lauernden Mike Collins am langen Pfosten. Der ERC-Stürmer hat sich im Rücken der DEG-Abwehr davongestohlen und schießt die Scheibe unter gütiger Mithilfe von Düsseldorfs Torhüter Mathias Niederberger zum 2:2 ins Netz. Durch sein Last-Minute-Tor rettet Collins am Sonntagabend die Panther in die Verlängerung und seine Mannschaft gerade noch vor einem Null-Punkte-Wochenende nach der Länderspielpause. Auch wenn die Ingolstädter im Penaltyschießen gegen die Düsseldorfer EG kein Land sehen und am Ende in ihrem 1000. DEL-Spiel mit 2:3 verlieren.

"Das hat uns den wichtigen Punkt gerettet", sagte der wie immer gutgelaunte Collins gestern beim Training. Auch Trainer Doug Shedden war trotz der mageren Punkteausbeute aus dem Wochenende wohlgestimmt. "Wir wussten, das wird ein Kampf. Und wir haben gekämpft, spät noch den Ausgleich erzielt und so noch einen Punkt bekommen. Da kann ich nichts Negatives erkennen", sagte der Trainer, der zum ersten Mal überhaupt mit den Panthern gegen die DEG verlor. "Großartige Teams schlägt man eben nicht so einfach viermal hintereinander", fand Shedden. "Ihnen ist es gelungen, im Penaltyschießen zu gewinnen, das haben wir eben nicht geschafft."

Nur an der 1:6-Niederlage gegen Spitzenreiter Adler Mannheim vom Freitag hatte der Coach noch zu knabbern. "Die Leistung am Freitag zu Hause gegen Mannheim hat mich enttäuscht. Das war sicherlich nicht ausreichend, und das hat mich auch überrascht", meinte der 57-Jährige. Doch seine Panther seien immer noch im Plan. 16 Punkte aus den letzten neun Spielen wollte Shedden erzielen, um am Ende der Hauptrunde auf einem direkten Play-off-Platz zu stehen und den lästigen Pre-play-offs aus dem Weg zu gehen. Sieben stehen bereits auf der Habenseite. Fünf Partien vor dem Ende liegen die Panther auf dem sechsten Tabellenplatz mit einem relativ komfortablen Vorsprung von fünf Punkten auf die Verfolger Pinguins Bremerhaven und Straubing Tigers. "Wenn wir noch sieben Punkte holen, haben wir sehr gute Chancen", sagte Shedden.

Die ersten drei sind heute Abend gegen Schlusslicht Schwenningen fest eingeplant, auch wenn die Wild Wings mit einem Auswärtssieg bei den Pinguins Bremerhaven im Rücken an die Donau reisen. "Sie spielen lockeres Eishockey, wir müssen uns mental gut darauf einstellen", warnte Shedden. "Wir können uns auf keinen Fall erlauben, die drei Punkte herzuschenken."

Collins wird heute Abend mit dem roten Helm, der Topscorer-Krone des Teams, auflaufen. Mit seinem Tor rettete der US-Amerikaner nicht nur einen Punkt, sondern verdrängte Jerry D'Amigo in der Scorerwertung des ERC wieder vom ersten Platz. Auf den Helm könnte Collins allerdings gut und gerne verzichten. "Oh, es gibt nichts, was mich weniger interessiert. Mir ist nur wichtig, dass wir die Spiele gewinnen", sagte der 28-Jährige. "Erstens finde ich, sind die Helme ziemlich dämlich, und zweitens steht er Jerry richtig gut - also sollte er ihn immer tragen."

Gegen Schwenningen aber wird zunächst wieder Collins in Rot auf dem Eis erscheinen. Ob auch sein Stürmerkollege Tyler Kelleher mit von der Partie ist, ist dagegen noch nicht sicher. Am Sonntag verpasste Shedden der "Zaubermaus" einen Denkzettel und verbannte den 24-Jährigen auf die Tribüne. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte sei er mit der Leistung Kellehers nicht einverstanden gewesen, meinte Shedden. "Wenn du nicht hart genug arbeitest, gibt es andere, die spielen werden. Wir haben genug Ersatzleute."

Im Saisonendspurt kennt der Trainer kein Pardon, schließlich hat er hochgesteckte Ziele. Auch das Optimalziel Platz drei hat Shedden noch nicht abgehakt. "Der dritte und vierte Rang sind noch erreichbar, bei beiden hat man Heimrecht, deshalb wäre einer der beiden Plätze gut", findet der Coach. Seinen Topscorer weiß er dabei an seiner Seite. "Wir wissen, was wir in den letzten fünf Spielen leisten müssen", meinte Collins. "Jedes Spiel ist jetzt ein Play-off-Spiel. Wir müssen alles geben."

Julia Pickl