Ingolstadt
Das Ergebnis steht fest

Von Christian Fahn

18.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:36 Uhr
In Schutzfolien eingepackt stehen Neuwagen des Autoherstellers Audi für den Export bereit. −Foto: Carsten Rehder/Archiv

Die deutsche Automobilbranche und das politische Berlin starren gebannt auf Washington: Werden die USA europäische Autoimporte zu einer Gefahr für die nationale Sicherheit erklären oder nicht? Das Szenario zeigt einmal mehr, wie unberechenbar die US-Politik seit dem Amtsantritt von Donald Trump ist.

Nur zur Erinnerung: Es geht nicht um die Rohstoffversorgung, um Energiesicherheit, gefährliche Waffen oder um eine grundlegende Bedrohung von außen. Autos aus deutschen Konzernen hatten im vergangenen Jahr lediglich einen Marktanteil von rund acht Prozent in den USA. Und da sind noch nicht einmal die Autos abgezogen, die der VW-Konzern, BMW und Daimler in den USA produzieren.

Aber darum geht es Trump ohnehin nicht: Die Importe von Autos aus der EU sind ein Symbol für den Abstieg der US-Autoindustrie. Der Erfolg der Europäer ist deshalb eine Gefahr für Trump. Er hat sich auf die Fahnen geschrieben: America first. Und wenn es die US-Autoindustrie nicht schafft, aus eigener Kraft eine Spitzenposition einzunehmen, muss er ihr eben diesen Platz verschaffen - indem er die Konkurrenz schwächt. Ansonsten kann er seine Versprechen an seine Wähler nicht halten. Und das ist das Einzige, was den Mann im Weißen Haus interessiert. Seine Wähler müssen glauben, dass er das Richtige tut.

Bisher ist Trump damit ganz gut gefahren. Auch mit den Strafzöllen wird er der US-Autoindustrie nicht helfen. Es geht um Symbole. Deshalb dürfte auch der Einspruch der US-Autolobby nicht wirken. Trump wird Strafzölle für EU-Importautos erheben. Alles andere wäre eine Überraschung.