Drei Platzverweise, zwei Elfmeter, ein Eigentor

26.04.2009 | Stand 03.12.2020, 5:00 Uhr

Mit aller Macht warfen sich die Gäste aus Luhe-Wildenau gegen die Angriffe des FC Beilngries um Michael Schuderer (Mitte). - Foto: Nusko

Beilngries (nur) Drei rote Karten, zwei Elfmeter, ein kurzzeitig stürmender Torhüter, ein Eigentor und ein Freistoßtreffer von der Mittellinie: Teilweise kurios ging es gestern Nachmittag beim 4:2 (1:1)-Heimsieg des 1. FC Beilngries (Bezirksoberliga Oberpfalz) gegen den SC Luhe- Wildenau zu.

In einer zunächst eher langweiligen Begegnung mit wenigen gestalterischen Lichtblicken brachte Schiedsrichter Maximilian Cappel (FC Eintracht München) in der Schlussviertelstunde viel Farbe ins Spiel, indem er binnen drei Minuten drei Platzverweise aussprach, die nicht gerade von Fingerspitzengefühl zeugten. Bei dem insgesamt sehr fairen aber auch schwachen Spiel gaben zunächst die Gäste den Ton an. Bereits in der 12. Minute machte die FC-Abwehr im Anschluss an einen Eckstoß nicht den besten Eindruck und Michael Herrmann vollstreckte aus wenigen Metern Torentfernung zum 0:1.

Elfmeter zum Ausgleich

Auch in der Folgezeit fehlten den wieder nur mit einer Spitze agierenden Einheimischen die spielerischen Mittel, um die Gäste in Verlegenheit zu bringen. Lediglich einige harmlose Distanzschüsse konnten sie verbuchen. Folgerichtig bedurfte es eines Foulelfmeters, um den Ausgleichstreffer zu erzielen. In der 32. Minute brachte Patrick Sixta FC-Abwehrspieler Manuel Wolfsteiner im Strafraum zu Fall; den verhängten Strafstoß verwandelte FC-Keeper Christoph Eberle.

Zwei Minuten später wurde Christian Wolfsteiner im SC-Strafraum noch viel eindeutiger gefoult. Der Schiedsrichter war jedoch anderer Meinung und entschied auf Stürmerfoul. Bis zur Halbzeit tat sich dann kaum noch etwas.

Nach dem Seitenwechsel drängte der FCB auf die Vorentscheidung. In der 51. Minute erzielte Giovanni Mele nach schönem Zuspiel von Johannes Schmidt völlig ungehindert das 2:1. Mit einer Glanzparade nach einem Kopfball von Herrmann verhinderte Eberle in der 60. Minute das 2:2, und drei Minuten später konnte Mele nach einem Kopfball von Michael Hartl die Lederkugel gerade noch von der Torlinie wegschlagen.

Dann begannen die kuriosesten zehn Minuten der vergangenen Jahre im Altmühlstadion. Mangels eines Vollstreckers beorderte Gästetrainer Franz Dürrschmidt seinen Torhüter Roland Frischholz in der 73. Minute in die Sturmspitze und stellte Ersatzkeeper Andy Kern zwischen die Pfosten. Der hatte seinen Arbeitsplatz noch gar nicht richtig eingenommen, als ihn Andreas Maget mit einem Freistoß genau von der Mittellinie aus überraschte. Nach diesem spektakulären Treffer trat nun der Schiedsrichter ins Rampenlicht. In der 74. Minute wurde Christian Wolfsteiner von Gästeakteur Ivan Elbl gefoult, ehe er ihn mit beiden Händen schubste. Konnte man den daraufhin verhängten Platzverweis gegen den FCB-Akteur zumindest noch nachvollziehen, so war der gleichzeitig ausgesprochene Platzverweis gegen Elbl eher überraschend.

Aber es kam noch schlimmer für den SC. In der 77. Minute sah der kurz zuvor eingewechselte Kern wegen angeblicher Tätlichkeit ebenfalls die Rote Karte; Frischholz musste wieder in den Kasten. Zudem gab es erneut Strafstoß, den Stefan Roth zum 4:1 verwandelte. Für einen ebenfalls nicht alltäglichen Schlusspunkt sorgte Maget in der 82. Minute, als er per Kopf ein Eigentor zum 4:2-Endstand erzielte.

1. FC Beilngries: Eberle, F. Halser (57. Mittermeier), Maget, M. Wolfsteiner, Mele, Schmidt (70. Karg), Weber, Ch. Wolfsteiner, Karch, Roth (83. A. Wolfsteiner), Schuderer.