Hilpoltstein
Dramatisches Aus nach Sechsmetern

TV Hilpoltstein verpasst Endrunde der Fußball-Hallenmeisterschaft - TSV Heideck mit dabei

08.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr
Zum Haare raufen: Die Spieler des TV Hilpoltstein können ihre Enttäuschung nach dem verpassten Einzug in die Endrunde nicht verbergen. Im Sechsmeterschießen gegen Großschwarzenlohe liegen sie bereits mit 2:1 in Front, um dann auf dramatische Weise zu verlieren. −Foto: Enzmann

Hilpoltstein/Heideck (HK) Wie ungerecht der Fußballsport sein kann, mussten die Spieler des TV Hilpoltstein am Sonntagabend bei der Hallenmeisterschaft in Freystadt mit voller Härte erfahren. Nur ein verwandelter Sechsmeter trennte sie vom Einzug in die Endrunde in der Hilpoltsteiner Stadthalle.

Am Ende jubelten aber die anderen - in diesem Fall der SC Großschwarzenlohe. "Uns hat einfach das Glück gefehlt. Im Sechsmeterschießen stehen die Chancen eben 50 zu 50. Klar sind wir enttäuscht, auch wenn wir mit unserem Auftritt sehr zufrieden sein können", sagte Benedikt Herzog, der die Mannschaft erneut coachte. Dabei standen die Hilpoltsteiner bereits mit einem Bein in der Endrunde. Nach dem es im Playoffspiel gegen Großschwarzenlohe nach der regulären Spielzeit 1:1 gestanden hatte, hatten Steffen Lieberwirth und Christian Meixner im Sechsmeterschießen jeweils verwandelt. Großschwarzenlohe hatte bereits einmal verschossen, so dass Frank Drechsel mit seinem Sechsmeter alles klar machen konnte. Doch Hilpoltsteins Kapitän scheiterte am Torhüter und das Schicksal nahm seinen Lauf: Während der Bezirksligist die folgenden zwei Schüsse versenkte, versagten auch Hilpoltsteins Tom Winkelströter die Nerven - der Traum von der Endrunde in der Stadthalle war auf dramatische Weise geplatzt.

Bis zu diesen beiden Fehlschüssen hatten die Hilpoltsteiner ein tolles Turnier gespielt und ihre Gruppe G dominiert. Zum Auftakt gegen den wohl stärksten Gruppengegner DJK Göggelsbuch drehten Steffen Lieberwirth und Niklas Odörfer einen frühen Rückstand in einen 2:1-Sieg, wobei die Hilpoltsteiner in dieser Partie auch das nötige Glück hatten. Lange ausgeglichen verlief auch das zweite Gruppenspiel gegen die SG Forchheim/Sulzkirchen. Der Kreisklassist kam allerdings kaum zu gefährlichen Aktionen und auf der Gegenseite schlug Lieberwirth zweimal zu und machte den 2:0-Endstand perfekt. Das Ticket für das Playoffspiel war damit gelöst, trotzdem ließen die Hilpoltsteiner auch im letzten Gruppenspiel gegen den TSV Freystadt nicht locker. Der Bezirksligist ging zwar mit seiner ersten Chance in Front, Johannes Michelberger und wieder einmal Lieberwirth drehten die Partie aber in den 2:1-Sieg. Damit stand den Hilpoltsteinern nur noch Großschwarzenlohe im Weg. In einer spielerisch ansprechenden Partie ging der SC in der achten Minute mit seiner einzigen Chance in Front. "Danach waren wir dem Gegner sogar spielerisch überlegen, dass einzige Manko war, dass wir zu spät das Tor gemacht haben", sagte Herzog. Hilpoltstein vergab mehrere Chancen, ehe Christian Meixner mit seinem Zehnmeter den TV wenigstens ins Sechsmeterschießen rettete.

Während die Hilpoltsteiner dort das Glück verließ, hatte ein anderer Verein aus dem Verbreitungsgebiet des HK Grund zum Jubeln: Der TSV Heideck hat erstmals seit langer Zeit die Endrunde erreicht. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Prüßner besiegte im Entscheidungsspiel die DJK Göggelsbuch mit 2:0. "In diesem Spiel haben wir unsere beste Leistung gebracht, ich bin sehr zufrieden mit unserem Auftritt", sagte Prüßner. Göggelsbuch probierte es immer wieder mit langen Bällen auf seine Angreifer Stephan Handl und Andreas Häusler. "Diese haben wir aber diszipliniert verteidigt und kaum etwas zugelassen." Dennoch hätte Handl früh treffen können. Danach aber bekam der Kreisligist das Spiel in den Griff und der starke Oliver Heiß traf zum 1:0. Heideck ließ danach mehrere Chancen liegen und hatte dann Glück, als Damian Graf einen Zehnmeter über das Tor setzte und Marvin Hoga, normalerweise Torwart der dritten Mannschaft, den Strafstoß von Häusler parierte. Schließlich machte Jonas Rösch mit seinem Zehnmeter auf der Gegenseite alles klar.

Unzufrieden war Prüßner nur mit dem Auftakt. Zwar brachte Sebastian Bengl den TSV gegen die DJK Herrnsberg früh in Front, danach aber habe es sein Team wohl einen Tick zu locker genommen. Herrnsberg drehte die Partie und gewann mit 3:1. Ein "dreckiges" 1:0 gegen die mit einigen angeschlagenen Spielern angetretenen SF Hofstetten sowie ein verdienter 2:1-Sieg gegen Großschwarzenlohe bescherten den Heideckern aber doch noch den Sprung in die Playoffs mit Happy End. "Es ist ein richtig schöner Erfolg, den wir jetzt erst einmal genießen sollten."