Neustadt
Diskussionen über persönliche Sorgen

Infoveranstaltung zur Festsetzung eines Überschwemmungsgebiets an der Abens: Wenig Einzelheiten

30.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:14 Uhr
Hochwasser 2013: Hier ein Blick auf den Randkanal von Bad Gögging. −Foto: WWA Landshut

Neustadt - Wenig Einzelheiten zur neuen Festsetzung der Überschwemmungsgebiete an der Abens, aber viel Diskussion über oft recht persönliche Hochwasserprobleme.

Das ist das Ergebnis des als Informationsveranstaltung angekündigten Abends.

Dabei läuft die Anhörung zu dem von Experten des Wasserwirtschaftsamts (WWA) ausgearbeiteten Plans bereits am kommenden Dienstag, 3. November, ab. Andreas Schranner war vom WWA aus Landshut angereist, kam aber über eine allgemeine Information zur neuen Planung nicht hinaus. Die Anwesenden gingen lediglich mit dem allgemein bekannten Wissen nach Hause: Die Experten im Wasserwirtschaftsamt in Landshut sind bemüht, die Gefahr des oft tückischen Hochwassers in Grenzen zu halten.

Die Grundlagen für das Hochwasserrisikomanagement in gefährdeten Gebieten wurden 2007 von der Europäischen Union erarbeitet, weil sich im Zuge des Klimawandels die Katastrophen von übertretenden Flüssen häufen. Wie zum Beispiel zuletzt in Bad Gögging das Hochwasser im Juni 2013.

Die Abens, die sich in der Regel als friedlich dahinplätscherndes Flüsschen darstellt, kann nach lang anhaltenden kräftigen Regenfällen zum reißenden Strom werden. Sie stuften die Experten der EG-Richtlinie daher als Risiko-Gewässer ein. Um ihre Fluten nach heftigen Unwettern zu bändigen, wurden längst entsprechende Maßnahmen getroffen. Komplett geschützt ist der Neustädter Ortsteil aber noch nicht. Zur endgültig möglichen Sicherung vor einem hundertjährigen Hochwasser im Kurgebiet im Süd-Osten sowie in Heiligenstadt stehen noch Befestigungen aus.

Ein Katastrophen-Szenario droht allerdings dann, wenn Abens und Donau gleichzeitig über die Ufer treten. Der kleine Nebenfluss wird dann vom großen Bruder zurückgestaut, kann nicht mehr abfließen und entwickelt sich zum nicht mehr zu bändigenden Strom. Aber auch Hindernisse wie zum Beispiel Siloballen aus der Landwirtschaft können zu Gefahrenquellen werden. So geschehen beim Hochwasser 2013, wo sich die Wassermassen entlang des Randkanals in Bad Gögging gefährlich stauten.

Daher wissen längst alle Anwohner um die Bedeutung des Hochwasserschutzes, der allerdings auch die Bebauung einschränkt.

Die Grundlage für die Pläne zur Sicherung von Überschwemmungsgebieten bildet nicht das größtmögliche Hochwasser, wie Andreas Schranner erklärte. Die Daten stammen unter anderem aus der Statistik sowie aus Vermessungen des Geländes, die per Flugzeug erfolgen. Die späteren Berechnungen in den fertigen Plänen zu den Überschwemmungsgebieten dienen später den vom Hochwasser bedrohten Gemeinden in erster Linie als Planungssicherheit bei Bauvorhaben. Aber auch dem Wasserwirtschaftsamt für Bauten, die vor dem Hochwasser schützen sollen und als einzige Vorhaben in den gefährdeten Gebieten realisiert werden dürfen.

Anregungen, Vorschläge und Einsprüche, die von den Bürgern bis zum Ende der Anhörung am kommenden Dienstag im Rathaus entgegengenommen werden, sind willkommen. Eigentümer, die glauben, ihr Grundstück sei im neuen Plan unberechtigt als hochwassergefährdet eingestuft, müssen dies allerdings ausführlich begründen.

DK