Digitaler Spaziergang durch die Innenstadt

Vom Schrobenhausener Stadtmarketing initiierter Internetauftritt soll im Oktober online gehen

29.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:51 Uhr

−Foto: Pascale, Ute de, Schrobenhausen

Schrobenhausen (SZ) Es ist beinah eine Art Battle, das das Schrobenhausener Stadtmarketing (SMS) zum Thema Digitale Innenstadt am Mittwoch im CinePark aufzieht: Zwei Anbieter treten gegeneinander an, jeder mit 25 Minuten Zeit, um sein Projekt zu präsentieren.

Eine Fragerunde bildet jeweils den Abschluss. Auch wenn die Entscheidung erst in den kommenden Tagen fallen wird: Ein Favorit kristallisiert sich an diesem Abend bereits heraus.

 

Gemeinsam mit Hauptamtsleiter Christoph Gläßel habe man „die Köpfe rauchen lassen“, sagt SMS-Vorstand Christian Krömer. Auf zwei Anbieter habe man sich dabei festgelegt: Thomax aus Osnabrück sowie data factory aus Neuburg. Beide hätten „realistische Angebote“ abgegeben, „sodass wir sie uns beide leisten wollen würden“, so Krömer.

Ein Münzwurf entscheidet, dass Thomas von Wulfen und Max Gnech von Thomax aus Osnabrück mit Projektleiterin Christine Henschen zuerst ran dürfen. Und die legen mit einem kleinen Wow-Effekt los, demonstrieren anhand ihrer Seite „inOsna“, wie das Ganze auch für Schrobenhausen aussehen könnte: Optisch ansprechend, farbenfroh, mit einem übersichtlichen, um fünf Säulen gestrickten Konzept, die flexibel aufgebaut werden können und in denen sämtliche Akteure der Stadt kategorisiert sind. Das Corporate Design zieht sich durch die komplette Seite, auch gibt es die Möglichkeit, Werbebanner zu schalten sowie temporär zum Beispiel Spargelzeit oder Dulten einfließen zu lassen. Das Ganze gleiche einer „digitalen Fußgängerzone“, sagt Christine Henschen. Und als kleines „Bonbon“ haben die Herrschaften von Thomax auch noch einen Online-offline-Gutschein mitgebracht, der im Internet gekauft und im Laden eingelöst werden könnte.

Wesentlich mehr aufs Technische fixiert ist dagegen das Konzept von „Neuburg.com“, das Hans Laslop von data factory präsentiert. Er setzt auf ein Branchenverzeichnis mit Redaktionszugang und allen Händlern, Dienstleistern, Ärzten, Handwerkern et cetera auf einen Blick. Produktgruppen und Marken möchte Laslop vernetzen, über Karten und Strukturen soll alles dargestellt sowie über Google gut auffindbar gemacht werden. Für Schrobenhausen würde Laslop das bestehende Neuburger Konzept um Veranstaltungen und Verbandseinträge erweitern. Bei beiden Anbietern, Thomax wie data factory, sind beispielsweise die Hervorhebung von Premiumeinträgen sowie ein Zusammenspiel mit den sozialen Netzwerken möglich.

Wie sehr sich die beiden Konzepte unterscheiden – das eine mit Fokus auf Grafik, das andere auf Technik –, ist dann Inhalt der anschließenden Diskussion zwischen den Vertretern der SMS und den insgesamt drei anwesenden Geschäftsleuten. Zu sehr sei data factory auf die Darstellung von Karten fixiert, wirke optisch wie eine „graue Maus“, so einige der Meinungen; einer der Diskussionsteilnehmer will auch Veraltetes auf der Neuburger Seite entdeckt haben. „InOsna“ dagegen biete „eine Wohlfühloase“, bei der deutlich zu erkennen sei, dass mit Thomas von Wulfen „ein Händler im Herzen“ dahinter stecke. In den Überlegungen nicht unerheblich ist, dass auch die Stadt Änderungen bezüglich des Internetauftritts plant. Beide Domains könnten sich gegenseitig befruchten, indem sie aufeinander verweisen.

Relativ zackig soll nun alles über die Bühne gehen. „Wir wollen noch in dieser Woche den Auftrag erteilen“, betont Christian Krömer, damit die digitale Schrobenhausener Innenstadt möglichst am 1. Oktober – also rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft – online ist.