Die Zukunft von Audi

Ein Kommentar von DK-Chefredakteur Stefan König

26.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:31 Uhr
Audi −Foto: Eberl/Hauser

Die Arbeitsplätze bei Audi sind bis Ende 2029 sicher - vorausgesetzt die Autobranche stürzt nicht in eine existenzbedrohende Krise.

In diesem Fall würde sowieso kein Stein auf dem anderen bleiben. Für die Audi-Beschäftigten und auch die Region um Ingolstadt sind die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen Unternehmen und Betriebsrat mehr als nur ein guter Kompromiss,denn Beschäftigungsgarantie, Erfolgsbeteiligung und Ausbildungsplatzzahlen bleiben unberührt. In Zeiten, in denen die Branche vor gewaltigen Herausforderungen steht, ist das sicher keine Selbstverständlichkeit. Dessen sollte sich jeder Audianer bewusst sein.

Dass unter dem Strich 7500 Arbeitsplätze an den beiden deutschen Standorten Ingolstadt und Neckarsulm in den kommenden Jahren wegfallen, ist zu verschmerzen. Schließlich sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Überdies "locken" Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen. Und wenn man bedenkt, dass Audi durch die natürliche Fluktuation jedes Jahr im Schnitt 800 Menschen verlassen, dann sollte der Stellenabbau schnell und geräuschlos abgehakt sein.

Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern hat Audi bei der Ausrichtung auf die künftigen Anforderungen konsequent gehandelt - mit allen möglichen Risiken. Für das Unternehmen wird es in Zukunft noch wichtiger sein, auf Veränderungen im Markt flexibel und schnell reagieren zu können. Deshalb ist die geplante Flexibilisierung in der Produktion der richtige Ansatz. Denn niemand kann jetzt sagen, wie erfolgreich sich künftig Elektroautos wirklich verkaufen lassen.

Bei allen düsteren Wolken, die über Audi in den vergangenen Jahren aufgezogen sind, sollte sich mit diesem Pakt wieder mehr Zuversicht verbreiten. Die Abgesänge auf die Autoindustrie sind nicht nur nervig, sondern auch kontraproduktiv. Denn: Wenn es Audi gut geht, geht es auch der Region gut.