Eichstätt
Die Vorboten sind da

Stammpersonal der Einsatzhundertschaft hat die neuen Gebäude auf Bepo-Gelände bezogen

24.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:36 Uhr
Um die „Fünf“ herum gruppiert: Das Stammpersonal der fünften Hundertschaft ist schon in die neuen Gebäude an der Bereitschaftspolizei in Eichstätt eingezogen. Am 1. September kommen auch die Einsatz-Beamten. −Foto: Schneider

Eichstätt (EK) 14 Jahre, nachdem die Eichstätter Bereitschaftspolizeiabteilung ihren Einsatzzug nach Nürnberg hat abgeben müssen, zieht kommende Woche wieder eine Hundertschaft in der Jägerkaserne ein. Die Führung hat bereits ihre Arbeit in den eigens errichteten Modulbauten aufgenommen.

Die Einsatz-Beamten sind noch gar nicht da, aber die ersten Termine stehen schon fest: So sind die Polizisten, die die zwei Einsatzzüge der V. Hundertschaft bilden, zur Grenzsicherung abkommandiert und auch bereits fürs Oktoberfest vorgesehen. Und natürlich liebäugelt man auch mit dem ein oder anderen Einsatz in der Heimat: „Wenn man uns für das Spiel 1860 gegen den VfB braucht, dann stünden wir bereit“, sagt Hundertschaftsführer Harald Hacker. Das ist bekanntlich für 3. Oktober angesetzt und wird sicher ein erhöhtes Polizeiaufgebot notwendig machen. Allerdings: Die Entscheidung über die Einsätze fällt in Bamberg – im Präsidium der Bayerischen Bereitschaftspolizei – nach der Anforderung durch die zuständigen Dienststellen.

Jetzt geht es aber kommenden Freitag erst einmal richtig los. Ab 10 Uhr reisen die 58 Einsatz-Beamten an, für einige ist es nur ein Umzug: Sie werden am heutigen Freitag offiziell zu Polizeimeistern ernannt, beenden damit ihre Ausbildung und starten dann direkt in den Dienst beim Einsatzzug. Seit November bereiten sich Harald Hacker, sein Stellvertreter Werner Höcht und auch die Zugführer auf die neue Einsatzkomponente vor. „Wir haben dafür bei verschiedenen Hundertschaften hospitiert“, berichtet Hacker, unter anderem natürlich bei Hochrisikospielen in den Fußballstadien, aber auch beim G 20-Gipfel in Hamburg. „Wir sind mit offenen Armen in der Familie der Einsatzhundertschaften aufgenommen worden“, sagt Hacker.

Er selbst war schon einmal drei Jahre in der Einsatzstufe, bevor er Anfang der 1990er Jahre als Klassenleiter nach Eichstätt kam; nun wechselt er vom 8. Ausbildungsseminar an die Spitze der Hundertschaft. Da erwarten ihn natürlich nicht nur einfache Sachen: „Es gibt sicher auch unangenehme Situationen, aber das ist im Polizeidienst so“, sagt er. Man stelle sich nun der Herausforderung, befindet auch sein Stellvertreter Werner Höcht, der ebenfalls schon zehn Jahre lang im Einsatzdienst war. Natürlich sei es eine „Riesenverantwortung“, wenn man dann im Ernstfall 50 oder 60 Leute zu koordinieren habe.

„Aber wir wollen natürlich nicht hoffen, dass Einsätze kommen wie vergangenes Jahr am Olympiaeinkaufszentrum oder der G 20-Gipfel in Hamburg“, sagt der stellvertretende Abteilungsführer der Bereitschaftspolizei, Michael Lechner. Aber man wisse, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist als noch vor fünf oder zehn Jahren. Die Hundertschaftsführung lässt sich davon aber nicht demotivieren – im Gegenteil: „Es ist noch einmal eine extra Herausforderung, jetzt die neuen Gebäude zu beziehen, neues Personal zu rekrutieren und die Hundertschaft dann auch entsprechend als Team zusammenzuführen“, sagt Werner Höcht. Das Stammpersonal war übrigens gemeinsam bei einem Workshop, um sich als Team schon einmal zu finden.

Nun gilt es noch, die Außenanlagen für die rund sechs Millionen Euro teuren Modulbauten fertigzustellen. Dort finden sich insgesamt 61 voll ausgestattete Zweibettzimmer mit Nasszelle. Am 20. September ist die Einweihung der Gebäude – gemeinsam mit Bayerns Innenminister Joachim Hermann.