Freystadt
„Das Tollste, was ich bisher erlebt habe“

Johannes Pistorius vom TSV Freystadt schwärmt vom Auftakt der Universiade in Taipeh – Deutsches Team im Viertelfinale

24.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:36 Uhr
Beeindruckt und begeistert von der gigantischen Eröffungsfeier der Universiade in Taipeh ist der Freystädter Johannes Pistorius. −Foto: privat

Freystadt (HK) Erfolgreich begonnen hat für den Freystädter Badminton-Nationalspieler Johannes Pistorius die Universiade in Taipeh. Nach der fulminanten Eröffnungsfeier gewann das deutsche Team gegen Estland, die Philippinen und Kanada und steht jetzt im Viertelfinale.

Die Weltspiele der Studenten sind die größte Multisport-Veranstaltung nach den Olympischen Spielen. Gastgeber ist heuer Taipeh, die Hauptstadt Taiwans. Rund 13 000 Teilnehmer aus mehr als 150 Nationen gehen in 22 Sportarten an den Start. Die deutsche Mannschaft zählt 127 Sportler, die Studium und Leistungssport erfolgreich kombinieren. Nominiert wurden die Teilnehmer in Abstimmung mit den einzelnen Fachverbänden, um sicherzustellen, dass das deutsche Team international konkurrenzfähig ist.

Das deutsche Badmintonteam umfasst drei Männer und drei Frauen. Alle sechs sind Mitglied der deutschen Nationalmannschaft und trainieren an den Olympiazentren in Saarbrücken beziehungsweise Mülheim. Der 22-jährige Johannes Pistorius, der für seinen Heimatverein TSV Freystadt in der 1. Bundesliga spielt, studiert Wirtschafts-Ingenieurwissenschaften an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Die Medaillenchancen für diedeutschen Spieler sind angesichts der asiatischen Konkurrenz, die mit vielen Topstars vertreten sind, aber eher theoretisch.

Trotzdem berichtet Johannes Pistorius euphorisch von den ersten Tagen in Taipeh: „Das ist hier wie Olympia. Wir wohnen gemeinsam mit den deutschen Tischtennisspielern und den Turnern in einem Appartement im Athletendorf und haben den ganzen Tag über viel Kontakt mit Spitzensportlern aus der ganzen Welt.“ Von der deutschen Botschaft wurden die Sportler bereits zu einem Galadiner eingeladen. Der bisherige Höhepunkt war aber die Eröffnungsfeier im ausverkauften Taipei-Stadium mit dem Einzug der Nationen und einer gigantischen, asiatischen Show, an deren Ende das Feuer der Universiade entzündet wurde. „Das war das Tollste, was ich bisher erlebt habe.“

Sportlich stand in den ersten Tagen für die Badmintonspieler täglich zweimal Hallen- und Krafttraining auf dem Plan. Es galt, sich schnell an die große Sportarena und vor allem an die Temperaturen stets über 30 Grad Celsius – verbunden mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit – zu gewöhnen.

Seit Dienstag läuft der Wettbewerb für die Badmintonspieler. Den Anfang machte dabei der Teamwettbewerb, für den sich 32 Nationen qualifizierten. In der Gruppenauslosung hatte Deutschland Glück mit Philippinen, Estland und Kanada als Gegner. Gegen den Auftaktgegner Philippinen gewann das deutsche Team klar mit 5:0. Alle Spiele wurden in zwei Sätzen entschieden. Johannes Pistorius gewann dabei seine beiden Spiele souverän. Auch gegen Estland war der deutsche 5:0-Sieg nie gefährdet.

Am Mittwoch kam es dann zum entscheidenden Spiel gegen Kanada um den Einzug in das Viertelfinale. Deutschland war leicht favorisiert, zeigte aber Nerven. Nach den Niederlagen im Mixed und im Herreneinzel stand es 0:2. Yvonne Li vom SC Union Lüdinghausen verkürzte im Dameneinzel auf 1:2. Johannes Pistorius, der leicht erkältet in die Partie ging, sorgte dann im Herren-Doppel mit Daniel Hess vom 1. BC Beuel Bonn mit einem Zweisatzsieg für den 2:2-Ausgleich. Und im abschließenden Damendoppel holten Linda Effler und Eva Janssens, beide vom SC Union Lüdinghausen, den Siegpunkt zum 3:2. Im Viertelfinale trifft Deutschland nun auf das favorisierte Team aus Malaysia – ein Land, in dem Badminton Volkssport ist. „Theoretisch ist aber was drin“, sagt Johannes Pistorius, „wir geben alles.“. Der Freystädter wird das Doppel und das Mixed spielen und hofft, dass er seine Erkältung schnell in den Griff bekommt.